Wechsel an der Spitze: Richard Oldfield wird neuer CEO von Schroders

Die jüngste Nachfolge an der Spitze des traditionsreichen britischen Vermögensverwalters Schroders verlief alles andere als reibungslos. Peter Harrison, bekannt als 'The Prince of Wales' innerhalb des Unternehmens, war 2013 zu Schroders zurückgekehrt und drei Jahre später zum CEO ernannt worden, in der festen Überzeugung vieler Mitarbeiter, dass er Michael Dobson beerben würde. Nun jedoch folgt nach einer fünfmonatigen, weltweiten Suche Richard Oldfield als neuer CEO, der erst im Oktober als CFO ins Unternehmen geholt wurde. Der Wechsel erfolgt in einer Zeit, in der Schroders mit diversen Herausforderungen konfrontiert ist. Trotz des Anstiegs der verwalteten Vermögen um 140 Prozent unter Harrisons Führung sind die Gewinne gesunken, und die Kosten haben zugenommen, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt. Ein enttäuschendes Halbjahresergebnis im August belastete die Aktie zusätzlich, und mehrere Top-Führungskräfte verließen das Unternehmen. Oldfield tritt somit ein schweres Erbe an. Die Schroder-Familie, die immer noch etwa 44 Prozent der Anteile hält, und die Direktoren des Unternehmens sind beunruhigt. Er muss nun das von Harrison initiierte strategische Programm, das auf private Vermögenswerte, Vermögensverwaltung und spezielle Investmentlösungen setzt, weiterführen und gleichzeitig die Kosten senken. Viel hängt davon ab, ob Oldfield das Unternehmen aus kontinuierlichen Nettoneugeschäften und strategischen Partnerschaften auf Wachstumskurs bringen kann. Insbesondere die Entwicklungen in den Märkten China und Indien sowie die Joint Ventures dort bieten großes Potenzial, aber auch Risiken. Während Schroders in Europa und Asien eine starke Marke ist, bleibt der US-Markt eine unerschlossene Herausforderung. Obwohl Oldfield kein Branchenerfahrener ist, wird ihm zugeschrieben, dass er klare Entscheidungen treffen kann und für seine kommerzielle Disziplin bekannt ist. Diese Eigenschaften könnten helfen, Schroders in eine prosperierende Zukunft zu führen. Es bleibt abzuwarten, ob er die anspruchsvolle Aufgabe meistern wird, die Investitionen von Harrison in künftiges Wachstum zu monetarisieren und das Unternehmen möglicherweise durch unruhiges Fahrwasser zu steuern.