Wiedererstarkung des Unternehmertums in Deutschland: Junge Gründer im Aufwind

Eulerpool Research Systems 3. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist 2024 um drei Prozent gestiegen.
  • KfW hebt die Bedeutung von jungen Gründern und die Pläne zur Förderung unternehmerischer Fähigkeiten in Schulen hervor.
Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland hat im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet. Laut einer aktuellen Studie der staatlichen Förderbank KfW wagten 585.000 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit, was einem Zuwachs von 17.000 Gründern oder drei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Als treibende Kraft hinter dieser Entwicklung wird der abgekühlte Arbeitsmarkt genannt, der zahlreiche Menschen zur Gründung eines Unternehmens, insbesondere im Nebenerwerb, ermutigte. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang des Durchschnittsalters der Gründer auf 34,4 Jahre – der niedrigste Wert, der je registriert wurde. Zu Beginn der 2000er Jahre lag dieser Wert noch bei 37 bis 38 Jahren. Ganze 39 Prozent der Personen, die 2024 ein Unternehmen gründeten, waren zwischen 18 und 29 Jahren alt, ein Rekord für diese Altersgruppe. Die KfW-Studie zeigt, dass vor allem junge Menschen eine große Offenheit für den Weg in die Selbstständigkeit mitbringen, während der Anteil der älteren Gründer zurückgeht. Dies sei ein positiver Trend, so die Bank, da 36 Prozent der jungen Erwachsenen in dieser Altersgruppe eine Präferenz für Selbstständigkeit im Gegensatz zu einer angestellten Tätigkeit angeben. Die Bedeutung der Gründungen für die deutsche Wirtschaft unterstrich die KfW mit der Schaffung von 485.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2024. Durch Neugründungen würde der Mittelstand gestärkt und der Wettbewerbsdruck auf etablierte Unternehmen erhöht, wodurch Innovation und Beschäftigung gefördert würden. Gleichzeitig warnt KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher davor, dass die Gründungsbereitschaft in Deutschland im globalen Vergleich nach wie vor gering ist. Gründe hierfür seien unter anderem eine Mentalitätsfrage und die bisher florierende Wirtschaft, die sichere Angestelltenverhältnisse attraktiver machte. Um diese Herausforderung anzugehen, begrüßt Schumacher die Pläne der neuen Regierung, unternehmerische Fähigkeiten bereits in der Schule stärker zu fördern, was langfristig die Bildung finanzieller Kompetenzen und das Vertrauen in die Selbstständigkeit erhöhen könnte.

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