Wilmar International unter Druck: Sicherheitszahlung erschüttert Märkte

Der in Singapur ansässige Agrar- und Lebensmittelriese Wilmar International hat jüngst eine Sicherheitsleistung in Höhe von 11,9 Billionen indonesischen Rupiah (rund 729 Millionen US-Dollar) an Indonesien überwiesen. Diese Maßnahme ist Teil eines laufenden Rechtsstreits im Zusammenhang mit Vorwürfen illegaler Praktiken bei der Erteilung von Palmölexportgenehmigungen. Die Aktien von Wilmar erlitten daraufhin einen Rückgang von 3 Prozent, was den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt markiert. Im vergangenen Jahr erzielte Wilmar einen Umsatz von 67,4 Milliarden US-Dollar, was einen leichten Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Der jährliche Gewinn von 1,2 Milliarden US-Dollar zeigt, dass die aktuelle Sicherheitszahlung etwa 60 Prozent des gesamten Nettogewinns von Wilmar für 2024 ausmacht. Indonesische Staatsanwälte werfen Wilmar Bestechung zur Erlangung der Genehmigungen im Jahr 2022 vor, während einer Zeit, in der das Land mit einem Mangel an Speiseöl konfrontiert war. Obwohl ein indonesisches Gericht Wilmar und zwei weitere Unternehmen im März freigesprochen hat, wurden die drei verantwortlichen Richter im Anschluss wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet. Das Generalstaatsanwaltamt Indonesiens behauptet, dass die mit diesen Exportgenehmigungen verbundenen Korruptionsfälle dem Staat Verluste in Höhe von 12,3 Billionen Rupiah (rund 755 Millionen US-Dollar) eingebracht haben. Wilmar hat unterdessen erklärt, dass alle Maßnahmen im Zusammenhang mit den Speiseölexporten in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften erfolgt seien. Eine Rückzahlung der Sicherheitsleistung ist nur im Falle der Bestätigung des Freispruchs durch das Oberste Gericht Indonesiens möglich - andernfalls verliert Wilmar die eingezahlten Gelder. Indonesien, das etwa 60 Prozent der weltweiten Palmölversorgung ausmacht, reagierte auf eine Speiseölknappheit Ende 2021 und Anfang 2022 mit strengen Exportbeschränkungen, einschließlich eines dreiwöchigen Exportverbots, um die lokale Versorgung zu sichern und steigende Preise zu kontrollieren. Wilmar zählt zu den weltweit größten Besitzern von Ölpalmplantagen mit über 230.000 Hektar Anbaufläche und rangiert als viertgrößtes Unternehmen in der Liste „Southeast Asia 500“ von Fortune. Neben Palmöl und Speiseöl produziert Wilmar auch andere Nahrungsmittel wie Reis, Nudeln und Margarine für internationale Märkte.