Zaghafte Annäherung im Zollstreit – Märkte bleiben skeptisch
Eulerpool Research Systems •16. Apr. 2025
Takeaways NEW
- Die Märkte reagieren trotz Annäherung im US-chinesischen Zollstreit mit Verlusten.
- Halbleiterwerte erleiden durch US-Beschränkungen für KI-Chip-Exporte Einbrüche.
Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Mittwoch etwas beruhigt, nachdem Berichte über eine mögliche Gesprächsbereitschaft Chinas im Zollstreit mit den USA die Runde machten. Dennoch gelang es dem Dax nicht, ins Plus zu drehen. Der Leitindex blieb 0,6 Prozent im Minus und schloss bei 21.135 Punkten. Auch der MDax verzeichnete einen Verlust und sank um 0,9 Prozent auf 27.023 Punkte. Der EuroStoxx 50, der Hauptindex der Eurozone, verlor ebenfalls 0,7 Prozent und notierte bei 4.936 Punkten. Während China laut Quellen der Nachrichtenagentur Bloomberg offen für Verhandlungen sei, knüpfen die Verantwortlichen in Peking diese offenbar an verschiedene Bedingungen, darunter eine Forderung nach mehr Respekt seitens US-Präsident Donald Trump. Trump selbst zeigte sich zuvor unnachgiebig und betonte, dass China "einen Deal mit uns machen" müsse, wohingegen die USA nicht zwingend auf ein Abkommen angewiesen seien. Die jüngst erlassenen Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren und deren Gegenreaktion mit Zöllen von 125 Prozent auf US-Güter verschärfen die Lage zusätzlich. Ein weiterer Dämpfer für die Märkte stammt aus dem Technologie-Sektor: Nvidia sieht sich durch neue US-Beschränkungen für den Export von KI-Chips nach China Einnahmeausfälle in Milliardenhöhe gegenüber. Der Handelskonflikt eskaliert damit weiter, so Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Die Quartalszahlen von ASML enttäuschten und führten zu negativen Reaktionen bei deutschen Halbleiterwerten wie Infineon, Aixtron, Suss Microtec und Siltronic, die Verluste zwischen 1,7 und 5,9 Prozent hinnehmen mussten. Auch die ASML-Aktien fielen um fast 5 Prozent. Auf der positiven Seite verbuchte Sartorius im Auftaktquartal Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Der Labor- und Pharmazulieferer zeigte sich optimistisch für das laufende Geschäftsjahr, was den Aktienkurs um 1,9 Prozent steigen ließ. Analysten von JPMorgan und Jefferies hoben lobend die Auftragslage hervor und erwarten eine Fortsetzung der Erholung. Hella hingegen sah sich mit einem Rückgang von 1,0 Prozent konfrontiert. Der Hersteller aus der Lichtsparte, der auch zur französischen Forvia-Gruppe gehört, konnte Umsatzeinbußen durch Zugewinne im Elektronikbereich fast kompensieren. Konzernchef Bernard Schäferbarthold sprach dennoch von anhaltend schwierigen Marktbedingungen.
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