ZF unter Druck: Verhandlungen zur Zukunft der kriselnden Antriebssparte beginnen

Eulerpool Research Systems 30. Juli 2025

Takeaways NEW

  • ZF Friedrichshafen verhandelt über die Restrukturierung seiner Antriebssparte.
  • Umfassende Sparmaßnahmen und Stellenabbau sind geplant, um finanzielle Stabilität zu erreichen.
Der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen steht mit seinen Arbeitnehmervertretern vor entscheidenden Verhandlungen zur Neuausrichtung seiner angeschlagenen Antriebssparte, auch als 'Division E' bekannt. Diese umfasst sowohl elektrische als auch hybride und konventionelle Antriebe und zeigt sich momentan nicht ausreichend wettbewerbsfähig. Bis zum 30. September streben beide Seiten an, konkrete Restrukturierungsvereinbarungen mit den zuständigen Gremien festzulegen. Ein 'Bündnis für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung' wurde zu diesem Zweck mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall geschlossen. Die Herausforderungen für ZF sind komplex: Die Antriebssparte, in der weltweit etwa jeder fünfte Mitarbeiter arbeitet, trägt knapp ein Viertel zum Gesamtumsatz bei. Dennoch leidet sie unter dem schleppenden Vorwärtskommen der E-Mobilität. Spekulationen über einen möglichen Verkauf oder die Einführung eines Partners für die Sparte wurden vom Gesamtbetriebsrat unter Vorsitz von Achim Dietrich klar zurückgewiesen. Der Verkauf oder die Ausgliederung der Sparte sei keine Option, die Dietrich zufolge eine dauerhafte strategische Lösung darstelle. IG Metall Baden-Württemberg pocht unter der Leitung von Barbara Resch auf bessere Zukunftsperspektiven für die deutschen Standorte und Arbeitsplätze. Das bisherige Eckpunktepapier stellt laut Resch, die auch stellvertretende Vorsitzende des ZF-Aufsichtsrats ist, lediglich eine Zwischenetappe dar und keine endgültige Lösung. Die endgültigen Ergebnisse der Gespräche bis Ende September werden entscheidend sein. Neben internen Umstrukturierungen sieht sich ZF mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, die auf einen milliardenschweren Verlust aus dem Vorjahr zurückzuführen sind. Trotz eines Gewinns von 126 Millionen Euro im Jahr 2023 lasten immense Schulden und der hohe Investitionsdruck schwer auf dem Unternehmen. Ein umfassendes Sparprogramm zielt darauf ab, bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Der Protest von über 10.000 Beschäftigten an verschiedenen Standorten verdeutlicht die angespannte Lage und das Bedürfnis nach nachhaltigeren Lösungen. Am Donnerstag werden die Halbjahreszahlen von ZF erwartet, die weiteren Aufschluss über die finanzielle Situation geben könnten.

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