Zinsentscheidungen weltweit: Zentralbanken jonglieren mit Unsicherheit

Eulerpool Research Systems 19. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Globale Zentralbanken kämpfen mit der Balance zwischen Wachstum und Inflation.
  • Norwegen überraschte mit einer unerwarteten Zinssenkung.
Die globale wirtschaftliche Großwetterlage gleicht einer undurchdringlichen Nebelbank, die Zentralbanken vor erhebliche Herausforderungen stellt. Der Balanceakt zwischen Wachstumsförderung und Inflationseindämmung wird zur Zerreißprobe, insbesondere da viele am Ende ihrer Zinssenkungszyklen angelangt sind. Dieser unsichere Kurs macht es auch Investoren alles andere als leicht. Einen besonders überraschenden Schlag versetzte zuletzt Norwegen mit einer drastischen Zinssenkung, wogegen selbst die sonst stabilitätsbewusste US-Notenbank FED zur Vorsicht rät. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) entschied sich jüngst, ihren Leitzins auf 0 % zu senken. Motiviert durch schwächere Inflation, eine starke heimische Währung und wirtschaftliche Unwägbarkeiten, zeigt sich die SNB für kommende Entscheidungen flexibel. Doch ihr Chef, Martin Schlegel, betont, dass der Schwellenwert für weitere Senkungen jetzt höher liegt. Auch Kanada, ein weiteres Beispiel für die Zinsdilemmata unserer Zeit, hielt im Juni die Zinsen bei 2,75 %. Sollte die Wirtschaft, beladen durch Zollstreitigkeiten, ins Straucheln geraten, könnte eine weitere Senkung erforderlich werden. Die Bank of Canada's aggressive Senkung des letzten Jahres bleibt ein mahnendes Beispiel. Schweden reizt die geldpolitischen Möglichkeiten ebenfalls aus. Die Riksbank reduzierte ihren Leitzins auf 2 %, um das schwächende Wirtschaftswachstum zu fördern. Während global die Unsicherheiten überhandnehmen, erwarten Märkte aus Neuseeland ebenfalls eine behutsame Haltung, nachdem die Reserve Bank of New Zealand bereits im Mai ihren Zins gesenkt hat. Im Euro-Raum hat die EZB unter der Leitung von Christine Lagarde erneut gehandelt und bislang acht Anpassungen seit 2024 durchgeführt. Ein weiteres Signal für Investoren, die sich nach Stabilität sehnen. Auch die Vereinigten Staaten mahnen zur Vorsicht: Die Federal Reserve blickt auf 2025, bleibt jedoch zurückhaltend mit klaren Zukunftsprognosen. Das Vereinigte Königreich bleibt derweil auf einem vorsichtigen Kurs. Die Bank of England setzte die Erwartungen mit der Beibehaltung des Leitzinses bei 4,25 % um, während in Australien die Reserve Bank of Australia für schnelle Zinsanpassungen in den Startlöchern steht, gedrängt durch Handelskonflikte und Rohstoffsorgen. Norwegen schockte mit einem unerwarteten Zinsschritt um 25 Basispunkte nach unten. Eine Entscheidung, die vielerorts für Überraschung sorgte und die Landeswährung schwächte. Gleichwohl bleibt Japan mit der Notwendigkeit der Zinserhöhung allein – jedoch ebenfalls unter widrigen globalen Bedingungen.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors