Zwischen Himmel und Erde: Flugticketpreise steigen trotz Billigflieger
Eulerpool Research Systems •8. Juli 2025
Takeaways NEW
- Flugticketpreise in Deutschland steigen, selbst bei Billigfluggesellschaften.
- Deutsche Flughäfen haben hohe Gebühren; Ryanair könnte seine Flotte zur Profitsteigerung verdoppeln.
Der Sommer 2023 stellt Reisende, die sich an deutsche Flughäfen begeben, vor finanzielle Herausforderungen. Wie eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) offenbart, sind die Preise für Flugtickets gestiegen, selbst bei den vermeintlich kostengünstigen Airlines. Die Ursachen sind sowohl ein eingeschränktes Angebot an Flügen als auch hohe staatliche Gebühren und Steuern.
Wie Peter Berster vom DLR berichtet, sind die extrem kostengünstigen Einstiegspreise von 9,90 Euro oder 19,90 Euro bei den führenden Direktfluggesellschaften längst passé. Der Durchschnittspreis für ein einfaches Ticket ohne Gepäck schwankt aktuell zwischen knapp 67 Euro bei Wizz Air und 130 Euro bei Eurowings. Vor einem Jahr bewegten sich die Preise noch in einer Spanne von 66 bis 110 Euro, wobei Ryanair damals der günstigste Anbieter war.
Doch nicht nur die Ticketpreise schießen in die Höhe, auch die Gebühren an den deutschen Flughäfen zählen zu den höchsten in ganz Europa, wie der ADAC kürzlich feststellte. Spitzenreiter bei den Kosten pro Passagier sind Frankfurt und München, wohingegen Berlin-Brandenburg vergleichsweise günstigere Abgaben aufweist.
Mehr als fünf Jahre nach Beginn der COVID-19-Pandemie zeigt sich der Luftverkehr in Deutschland weiterhin geschwächt. Das Sitzplatzangebot erreicht nur 93 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Im vergleichbaren europäischen Ausland hat sich das Angebot bereits über das Niveau hinaus erhöht. Speziell die kostengünstigen Anbieter meiden aufgrund der teuren Flughäfen verstärkt den deutschen Markt.
Ryanair-Chef Eddie Wilson nennt hierbei eine klare Ursache: Märkte mit geringen Betriebskosten seien profitabler, weshalb Airlines wie Ryanair, Easyjet und Wizz Air vermehrt ihr Flugangebot in anderen europäischen Ländern ausbauen. Eurowings hingegen nutzt die Lücken im deutschen Markt und kann trotz erhöhter Preise profitabel operieren.
Eine Teillösung des Dilemmas bringt Wilson ins Gespräch: Falls staatliche Steuern und Gebühren gesenkt werden, könne Ryanair seine in Deutschland stationierte Flotte verdoppeln. Den Fluggesellschaften erschließen sich somit bessere Bedingungen zur Steigerung ihrer Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.
Eine tiefere Analyse der Preisdynamiken zeigt, dass kurzfristig gebuchte Tickets die höchsten Kosten verursachen und dass es keine festen Bestpreiswochentage gibt. Frühzeitige Buchungen sind tendenziell günstiger, dennoch bleibt die Preisentwicklung bis zum Flugdatum dynamisch – eine verlässliche Vorhersage bleibt kompliziert.
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