Chime plant stark reduzierte Milliardenbewertung beim Nasdaq-Börsengang

US-Fintech Chime strebt bei seinem Nasdaq-Debüt nur noch elf Milliarden Dollar Bewertung statt einst 25 an.

3.6.2025, 13:12
Eulerpool News 3. Juni 2025, 13:12

Die US-Mobilbank Chime Financial will im Rahmen ihres Börsengangs bis zu 832 Millionen Dollar einsammeln – bei einer Bewertung von rund 11,2 Milliarden Dollar. Damit liegt die Marktbewertung weniger als halb so hoch wie noch bei der letzten Finanzierungsrunde im Jahr 2021. Damals hatten Investoren das Start-up mit 25 Milliarden Dollar bewertet.

Chime will am 12. Juni unter dem Tickerkürzel CHYM an der Nasdaq starten. Im Rahmen des IPO sollen 32 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 24 und 26 Dollar platziert werden. Rund sechs Millionen dieser Anteile stammen von Altinvestoren – darunter Cathay Capital, Jay McGraw, Northwestern Mutual und Omidyar Network.

Die Börsenpläne waren bereits Ende 2023 öffentlich geworden, wurden aber im April angesichts der handelspolitischen Spannungen mit China und drohenden Strafzöllen der Trump-Regierung vorübergehend pausiert. Mit der Hoffnung auf Entspannung der Handelskonflikte hat sich auch der IPO-Markt zuletzt wieder belebt – US-Aktien verzeichneten im Mai den stärksten Monat seit Ende 2023.

Gegründet wurde Chime 2014 von Chris Britt und Ryan King. Das Fintech richtet sich gezielt an einkommensschwächere Haushalte unterhalb von 100.000 Dollar Jahreseinkommen und bietet gebührenfreie Bankdienstleistungen an – allerdings nicht als lizenzierte Bank, sondern über Partnerschaften mit The Bancorp Bank und Stride Bank.

2021 sammelte Chime in einer Finanzierungsrunde unter Führung von Sequoia Capital 750 Millionen Dollar ein. Der IPO stellt nun die erste große Liquiditätsmöglichkeit für frühe Investoren dar. Cathay Capital etwa wird laut Unterlagen rund 20 Prozent seiner Anteile veräußern.

Der Bewertungsrückgang spiegelt die geänderte Stimmung an den Kapitalmärkten wider: Höhere Zinsen, Inflationssorgen und zunehmende Vorsicht gegenüber unprofitablen Tech-Firmen haben die Bewertungen vieler Start-ups gedrückt. Laut PitchBook erfolgte 2023 etwa jede vierte VC-Runde zu einer flachen oder niedrigeren Bewertung.

Allerdings zeigt sich zuletzt wieder Bewegung. So konnte der israelische Onlinebroker eToro im Mai erfolgreich debütieren. Und CoreWeave, ein Anbieter von KI-Rechenzentren, legte seit dem IPO im März über 200 Prozent zu. Chime setzt nun ebenfalls auf diese Aufbruchstimmung – wenn auch zu einer spürbar konservativeren Bewertung.

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