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Compass setzt mit Vermaat-Übernahme auf Expansion in Europa
Compass stärkt mit dem Kauf von Vermaat seine Position in Europa und hebt dank erfolgreicher Zukäufe die Prognose an.

Compass Group hat den größten Zukauf seiner Firmengeschichte bekanntgegeben. Der britische Catering-Konzern übernimmt den niederländischen Verpflegungsdienstleister Vermaat für insgesamt 1,5 Milliarden Euro von der Private-Equity-Gesellschaft Bridgepoint. Compass zahlt laut Insidern rund eine Milliarde Euro für das Unternehmen, was zusammen mit Schulden einen Unternehmenswert von 1,5 Milliarden Euro ergibt.
Mit dem Schritt will Compass seine Präsenz in Europa deutlich ausbauen und sich stärker von seinem Hauptmarkt Nordamerika diversifizieren, der aktuell rund 70 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Das FTSE-100-Unternehmen betreibt Kantinen und Verpflegungsangebote in rund 30 Ländern weltweit. Nach der Ankündigung legte die Aktie im frühen Londoner Handel um fünf Prozent zu. Zeitgleich hob Compass seine Jahresprognose an.
Vermaat, 1978 als Feinkostgeschäft in Utrecht gegründet, betreibt inzwischen über 700 Standorte, unter anderem in Frankreich und Deutschland – zwei zentrale Wachstumsmärkte für Compass. Zu den Kunden zählen internationale Großunternehmen wie Nike, Tesla und Uber. Die bisherigen Eigentümer Bridgepoint und Partners Group, die seit 2015 beteiligt waren, haben ihre Anteile im Zuge der Transaktion vollständig verkauft.
Chris Busby, Managing Partner bei Bridgepoint Europe, lobte Vermaat gegenüber der Financial Times als „außergewöhnlich leistungsstarkes Unternehmen“ in einem Premiumsegment.
Der Zukauf reiht sich ein in eine Serie von Akquisitionen, mit denen Compass seine Position im europäischen Catering-Markt stärkt. Bereits in diesem Geschäftsjahr hat das Unternehmen 1,1 Milliarden Euro in Zukäufe investiert, darunter 355 Millionen Euro für den norwegischen Anbieter 4Service, der Catering- und Facility-Management-Dienste anbietet.
Der Integrationsfortschritt dieser Übernahmen verläuft laut Compass schneller als erwartet. Das Unternehmen erwartet für das laufende Geschäftsjahr nun ein operatives Ergebniswachstum von rund elf Prozent, nachdem zuvor ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich prognostiziert worden war.