Goldman Sachs hat im zweiten Quartal einen überraschend starken Gewinnanstieg von mehr als 20 Prozent erzielt. Der Nettogewinn stieg von 3 Milliarden auf 3,7 Milliarden US-Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen deutlich.

Besonders stark entwickelte sich erneut das Aktienhandelgeschäft, das mit 4,3 Milliarden Dollar Umsatz zum zweiten Mal in Folge ein Rekordquartal verzeichnete. Das Geschäft profitierte von den deutlichen Marktbewegungen nach den von Donald Trump angekündigten neuen US-Schutzzöllen im April und der damit verbundenen Unsicherheit über die künftige Handelspolitik.

Auch im Fixed-Income-Handel und im Investmentbanking übertraf Goldman die Erwartungen. Die Anleihen-Sparte setzte 3,5 Milliarden Dollar um, leicht über den Schätzungen. Besonders positiv überraschte das Investmentbanking: Die Einnahmen stiegen um mehr als ein Viertel auf 2,2 Milliarden Dollar und lagen damit rund 400 Millionen Dollar über den Prognosen.

Trotz dieser Erholung tragen Investmentbanking-Erträge weiterhin deutlich weniger zum Ergebnis bei als die Handelsdivisionen, die seit über zwei Jahren den Löwenanteil der Wall-Street-Erträge großer US-Banken sichern.

Der Aufschwung im M&A-Geschäft spiegelt sich auch bei den Wettbewerbern wider: JPMorgan Chase meldete einen Anstieg der Investmentbanking-Gebühren um 7 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, Citigroup verzeichnete ein Plus von 13 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar.

Banker berichten von einer spürbaren Belebung im Dealmaking. Bereits seit Monaten hatten sie Investoren versichert, dass sich die Transaktionspipeline füllt und es vor allem mehr Planungssicherheit brauche, um diese abzuschließen.

„Die Wirtschaft und die Märkte reagieren aktuell insgesamt positiv auf das sich entwickelnde politische Umfeld“, erklärte CEO David Solomon. Goldman-Aktien notierten vorbörslich rund 1,2 Prozent im Plus.