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Elliott Management steigt bei Global Payments ein – Aktie bleibt nach Worldpay-Übernahme unter Druck
Elliott Management sichert sich Anteil an Global Payments, während der Zahlungsabwickler um Vertrauen der Anleger ringt.

Global Payments steht nach der umstrittenen 24,2-Milliarden-Dollar-Übernahme von Worldpay verstärkt unter Beobachtung. Das US-Zahlungsdienstleistungsunternehmen verzeichnete nach Bekanntgabe des Deals im April einen Kurseinbruch von 17,5 Prozent und fiel zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt. Nun hat sich der aktivistische Hedgefonds Elliott Management, bekannt für sein aggressives Vorgehen gegenüber Managements, eine signifikante Beteiligung gesichert. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Größe des Engagements sowie konkrete Forderungen von Elliott sind bislang nicht öffentlich bekannt. Klar ist aber: Elliott wird versuchen, Einfluss auf die Integration von Worldpay und die künftige Strategie von Global Payments zu nehmen. Offiziell wollten weder der Hedgefonds noch Global Payments einen Kommentar abgeben.
Der Deal mit Worldpay, eine komplexe Drei-Parteien-Transaktion zusammen mit GTCR und Fidelity Information Services (FIS), überraschte Investoren. Noch auf dem Kapitalmarkttag 2024 hatte das Management um CEO Cameron Bready zugesichert, sich auf Desinvestitionen sowie eine Rückführung von Kapital an die Aktionäre zu konzentrieren. Stattdessen senkte Global Payments das Kapitalrückführungsziel bis 2027 von ursprünglich 7,5 auf 7 Milliarden Dollar, kündigte aber eine Anhebung ab 2028 an. Zudem nahm das Unternehmen im Zuge der Übernahme neue Schulden in Höhe von 7,7 Milliarden Dollar auf.
Im direkten Vergleich profitierten Wettbewerber. Die Aktien von FIS, das im Zuge der Transaktion seine 45-Prozent-Beteiligung an Worldpay verkaufte und dafür das Issuer-Solutions-Geschäft von Global Payments für 13,5 Milliarden Dollar erwarb, stiegen unmittelbar nach Bekanntgabe kräftig. Global Payments hingegen bleibt mit einer Bewertung von lediglich dem Siebenfachen des Gewinns eines der niedrigstbewerteten Unternehmen der Branche.
Analysten verweisen darauf, dass die traditionelle Technologieplattform von Global Payments unter Druck durch softwaregetriebene Konkurrenten wie Stripe, Adyen und Toast geraten ist. Bereits 2019 hatte die Branche eine Konsolidierungswelle erlebt, in deren Zuge Global Payments, Fiserv und FIS für mehr als 90 Milliarden Dollar Übernahmen tätigten. Viele dieser Transaktionen wurden in der Folge wieder rückabgewickelt – Fiservs Kauf von First Data für 22 Milliarden Dollar bildet eine der wenigen Ausnahmen mit positivem Marktfeedback.
Bei einer Investorenkonferenz im Mai räumte CEO Bready ein, dass das Marktumfeld unmittelbar nach der Verschärfung der US-Zollpolitik durch Präsident Donald Trump ungünstig für den Deal gewesen sei: „Dass das Timing nicht ideal war, ist uns bewusst.“ Dennoch zeigte er sich überzeugt: „Es gibt kein Szenario, in dem wir ohne diese Transaktion besser dastehen würden.“