Procter & Gamble streicht 7.000 Stellen und verschlankt Markenportfolio

Procter & Gamble baut 7.000 Stellen ab und verschlankt seine Organisation, um trotz zähem Marktumfeld profitabel zu bleiben.

7.6.2025, 11:16
Eulerpool News 7. Juni 2025, 11:16

Der US-Konsumgüterriese Procter & Gamble will in den kommenden zwei Jahren rund 15 Prozent seiner nicht-produktionsbezogenen Arbeitsplätze abbauen – das entspricht etwa 7.000 Stellen weltweit. Die Maßnahme ist Teil eines umfangreichen Restrukturierungsprogramms, das auf Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und eine Straffung des Markenportfolios zielt. CFO Andre Schulten stellte die Pläne am Donnerstag auf einer Investorenkonferenz in Paris vor.

Der Hersteller von Marken wie Gillette, Ariel und Pampers reagiert damit auf eine Kombination aus schwacher Konsumlaune, geopolitischer Unsicherheit und zunehmendem Margendruck durch US-Zölle. Bereits im April hatte P&G seine Umsatz- und Gewinnprognosen gesenkt. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet der Konzern nun ein organisches Wachstum von lediglich 2 Prozent – bisher waren 3 bis 5 Prozent angepeilt.

Im Zentrum der Restrukturierung stehen der Abbau von Managementstrukturen, verstärkter Einsatz von Automatisierung sowie eine digitalisierte Lieferkette. P&G rechnet mit einmaligen Kosten in Höhe von 1 bis 1,6 Mrd. Dollar vor Steuern, sieht das Programm aber als langfristige Investition in Produktivität und Innovationsfähigkeit – nicht als bloße Reaktion auf die jüngste Marktlage.

Neben Stellenstreichungen kündigte Schulten auch an, sich von weniger profitablen Marken und Kategorien zu trennen. Welche Produktlinien konkret betroffen sind, ließ der Konzern bislang offen. Parallel dazu könnte es zu Preiserhöhungen kommen, um etwaige neue Zollbelastungen – insbesondere aus dem US-Handelskonflikt mit China und Spannungen im Nahen Osten – abzufedern. Für das laufende Quartal erwartet P&G einen Zollbedingten Ergebnisrückgang von drei bis vier Cent je Aktie.

Im ersten Quartal waren die Nettoumsätze um 2 Prozent auf 19,8 Mrd. Dollar zurückgegangen – ein stärkerer Rückgang als von Analysten prognostiziert. Schulten sprach von einem „nervösen Konsumenten“, der zunehmend Konsumausgaben zurückstelle.

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