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Starbucks senkt Preise in China – Margendruck durch Deflation und aggressive Lokalrivalen

Starbucks reagiert mit Preissenkungen in China auf sinkende Nachfrage, Deflation und aggressive lokale Billigkonkurrenz.

Eulerpool News 10. Juni 2025, 11:26

Im Zuge wachsender Konkurrenz und anhaltender Deflation in China senkt Starbucks die Preise für mehrere Eiskaffee- und Teespezialitäten. Das Unternehmen teilte am Montag auf sozialen Medien mit, dass frappuccinos und tea lattes im Schnitt um fünf Renminbi günstiger werden. Einige Getränke sollen künftig nur noch Rmb23 (3,20 US-Dollar) kosten.

Der Schritt ist eine direkte Reaktion auf den zunehmenden Preisdruck in einem zunehmend schwierigen Konsumumfeld. Die Verbraucherpreise in China fielen im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent – der vierte Rückgang in Folge. Angesichts stagnierender Einkommen und hoher Jugendarbeitslosigkeit sehen sich Unternehmen von Automobilherstellern bis zu Lebensmittelketten gezwungen, ihre Margen zu opfern, um Nachfrage zu sichern.

Mit 7.685 Filialen Ende 2023 ist China der mit Abstand größte Auslandsmarkt für Starbucks. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren massiv expandiert – unter anderem durch die Eröffnung einer eigenen Rösterei in Kunshan und einen Rekord an neuen Filialen im Jahr bis September 2024. Doch inzwischen gerät die Strategie ins Wanken.

Der Wettbewerb mit chinesischen Rivalen wird härter – und deutlich günstiger. Manner Coffee aus Shanghai verkauft einen 355ml Americano für Rmb15, Luckin Coffee bietet gar 473ml für Rmb14 an. Zum Vergleich: Ein gleich großer Americano bei Starbucks kostet in Shanghai Rmb27. Die Preisdifferenz lässt sich durch Markenstärke allein immer schwerer rechtfertigen.

Auch andere Getränkesegmente sind in Bewegung. Die Bubble-Tea-Kette Mixue, die in diesem Jahr bei ihrem Börsengang in Hongkong 444 Millionen Dollar einsammelte, verkauft Kaffee bereits ab Rmb6,90. Mixue expandiert gezielt in das Segment, das einst von westlichen Marken dominiert wurde.

In seinem aktuellen Jahresbericht räumte Starbucks ein, dass ein „hochgradig wettbewerbsintensives Umfeld“ in China die Profitabilität unter Druck setze. Der Markteintritt neuer Wettbewerber mache die Lage zusätzlich komplex. Das Unternehmen lehnte einen weiteren Kommentar über seinen Social-Media-Post hinaus ab.

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