Este artículo solo está disponible en alemán.

Boeing erwägt möglichen Rückzug aus der Raumfahrt: Herausforderungen und Chancen im Wettbewerb

Eulerpool Research Systems 6 sept 2024

Takeaways NEW

  • Boeing erwägt eine strategische Neuausrichtung und betrachtet einen möglichen Rückzug aus der Raumfahrt.
  • Der neue CEO Kelly Ortberg konzentriert sich darauf, das kommerzielle Flugzeuggeschäft zu stabilisieren, da finanzielle Belastungen und operative Herausforderungen zunehmen.
Boeing, dessen Engagement in der US-amerikanischen Raumfahrt bis auf die Apollo-Missionen der 1960er Jahre zurückgeht, steht vor einer möglichen strategischen Neuausrichtung. Eine Kombination aus verschärftem Wettbewerb und operativen Schwierigkeiten stellt die Frage, ob der Raumfahrtsektor noch zu Boeings Kerngeschäft gehört. Nachdem die NASA kürzlich bekannt gab, dass die Astronauten Barry "Butch" Wilmore und Sunita "Suni" Williams im nächsten Jahr mit einem SpaceX-Raumschiff zur Erde zurückkehren werden, stellt sich diese Frage dringender denn je. Ursprünglich waren die beiden Astronauten mit dem Boeing CST-100 Starliner zur Internationalen Raumstation geflogen, doch ihre Mission verlängerte sich unerwartet von acht Tagen auf acht Monate. Der neue Boeing-CEO Kelly Ortberg steht vor der Herausforderung, das kriselnde Unternehmen zu stabilisieren, insbesondere den Bereich der kommerziellen Flugzeuge. Der Raumfahrtsektor wird dabei als "Ablenkung" innerhalb des Portfolios gesehen, so Todd Harrison vom American Enterprise Institute. Zwar wird ein Verkauf des Raumfahrtgeschäfts derzeit nicht kommentiert, doch scheint dies keine unrealistische Option mehr zu sein. Boeing kämpft bereits seit Jahren mit Problemen in seinem kommerziellen Geschäft, insbesondere nach den zwei tödlichen Abstürzen der 737 Max und der pandemiebedingten Nachfragerückgänge. Zuletzt sorgte im Januar ein Vorfall, bei dem eine Türplatte während eines Fluges abfiel, für negative Schlagzeilen. Auch im Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft verzeichnete Boeing Verluste, was zu wachsenden finanziellen Belastungen führte. Die Raumfahrtsparte umfasste 2016 etwa ein Viertel des Verteidigungsgeschäfts, das 2023 insgesamt rund 25 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftete. Dieser Anteil dürfte heute geringer sein, wie Rob Spingarn und Scott Mikus von Melius Research anmerken. Boeing hat zudem Marktanteile beim Satellitenstartgeschäft an SpaceX verloren, da sich der Markt in Richtung der kostengünstigeren Niedrigorbital-Satelliten verlagert hat. Obwohl Experten wie Clayton Swope vom Center for Strategic and International Studies anmerken, dass es schwer ist, SpaceX' Rentabilität zu messen, zeigt sich die Dominanz von Elon Musks Unternehmen. Weitere Marktteilnehmer wie Viasat und Intelsat haben ebenfalls Marktanteile eingebüßt. Ein möglicher Verkauf des Raumfahrtgeschäfts erscheint wegen fehlender Käufer für verlustträchtige Verträge schwierig. Wahrscheinlicher sei ein Verkauf von Teilen des Geschäfts, wie des Startgeschäfts, das zwischen zwei und drei Milliarden Dollar einbringen könnte. Die NASA befürchtet indes die Einstellung des Starliner-Programms, da dies die Transportmöglichkeiten zur ISS monopolisiert. Obwohl der Rückzug aus der Raumfahrt aufgrund des Reputationsverlusts nach den letzten Herausforderungen eher unwahrscheinlich erscheint, steht Boeing vor der Herausforderung, seine Finanzlage zu verbessern. Die Stabilisierung des kommerziellen Flugzeuggeschäfts bleibt dabei die oberste Priorität.

Eulerpool Markets

Finance Markets
New ReleaseEnterprise Grade

Institutional
Financial Data

Access comprehensive financial data with unmatched coverage and precision. Trusted by the world's leading financial institutions.

  • 10M+ securities worldwide
  • 100K+ daily updates
  • 50-year historical data
  • Comprehensive ESG metrics
Eulerpool Data Analytics Platform
Save up to 68%
vs. legacy vendors