Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände ist ein juristischer Begriff, der sich auf das Recht bestimmter tarifähiger Verbände bezieht, mit Arbeitgebern kollektivvertragliche Verhandlungen zu führen.
Tariffähige Verbände, wie Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände, sind Organisationen, die in der Lage sind, Tarifverträge abzuschließen und Arbeitnehmerinteressen zu vertreten. Der Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände ist in § 2 Abs. 1 TVG (Tarifvertragsgesetz) verankert und bildet die rechtliche Grundlage für die Tarifautonomie in Deutschland. Tarifautonomie bezeichnet das prinzipielle Recht von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Tarifverträge eigenständig auszuhandeln und abzuschließen. Der Verhandlungsanspruch ermöglicht es den tariffähigen Verbänden, ihre Mitglieder vor Benachteiligungen zu schützen und bessere Arbeits- und Verdienstbedingungen auszuhandeln. Wenn ein tariffähiger Verband einen Verhandlungsanspruch geltend macht, ist der Arbeitgeber verpflichtet, Verhandlungen über tarifvertragliche Regelungen zu führen. Hier spielt die Allgemeinverbindlicherklärung (AVE) eine wichtige Rolle. Eine AVE ermöglicht es, dass Tarifverträge in bestimmten Branchen für allgemeingültig erklärt werden. Dadurch gelten die Vertragsbedingungen nicht nur für die Mitglieder des jeweiligen Verbandes, sondern auch für alle Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der Branche. Der Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände ist ein zentrales Instrument, um faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und das Kräfteverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auszugleichen. Er unterstützt die tarifliche Regelung von Löhnen, Arbeitszeiten, Kündigungsfristen und weiteren arbeitsrechtlichen Belangen. In der Praxis werden Verhandlungen zwischen tariffähigen Verbänden und Arbeitgebern oft in Form von Tarifverhandlungen geführt. Dabei setzen sich die Verbände für die Interessen ihrer Mitglieder ein und versuchen, gemeinsame Lösungen zu erreichen, die sowohl den Bedürfnissen der Arbeitnehmer als auch den betrieblichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten gerecht werden. Insgesamt ist der Verhandlungsanspruch tariffähiger Verbände ein elementarer Bestandteil des deutschen Arbeitsrechts und trägt zur Stabilität und Fairness der Arbeitsbeziehungen bei. Er ermöglicht den tariffähigen Verbänden, ihre Mitglieder aktiv zu vertreten und gerechte Vertragsbedingungen durch kollektive Verhandlungen zu erreichen. Durch die Verhandlungen werden die Rechte der Arbeitnehmer gestärkt und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in den tarifgebundenen Bereichen geschaffen. Auf Eulerpool.com finden Sie weitere Informationen zu verschiedenen Begriffen des Kapitalmarktes, darunter auch detaillierte Erklärungen zu Anlagestrategien, Finanzinstrumenten und regulatorischen Aspekten in den Bereichen Aktien, Kredite, Anleihen, Geldmärkte und Kryptowährungen. Unsere umfassende Glossardatenbank unterstützt Investoren dabei, das komplexe Vokabular der Finanzwelt zu verstehen und informierte Entscheidungen zu treffen. Unser Ziel ist es, Ihnen hochwertige, verständliche und gut recherchierte Informationen zu bieten, damit Sie Ihre Anlagestrategien optimieren und erfolgreich in den Kapitalmärkten agieren können.Internet der Dinge
Internet der Dinge (IoT) bezeichnet ein Netzwerk von physischen Geräten, die miteinander verbunden sind und Daten über das Internet austauschen können, ohne menschliche Interaktion. Dieses Konzept revolutioniert die Art und...
Girocard
Girocard ist eine Debitkarte, die in Deutschland weit verbreitet ist und von über 90% der Banken und Sparkassen ausgegeben wird. Sie war früher unter der Bezeichnung EC-Karte bekannt und wurde...
Mehr- und Wenigerrechnung
Die "Mehr- und Wenigerrechnung" bezieht sich auf eine Berechnungsmethode, die in der Finanzwelt verwendet wird, um die Wertänderung von Investmentportfolios zu ermitteln. Diese Methode ermöglicht es Investoren, den Gewinn oder...
Delivery Clause (D/C)
Die "Lieferklausel (D/C)" ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, die die Bedingungen für die Lieferung von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten festlegt. Diese Klausel wird in der Regel in Verträgen...
Realkapital
Realkapital ist ein Begriff aus der Finanzwelt, der sich auf den materiellen Vermögenswert eines Unternehmens bezieht. Es handelt sich um Sachwerte, die in den Büchern eines Unternehmens ausgewiesen und als...
Budapester Vertrag
Der Budapester Vertrag, auch bekannt als Budapest-Konvention, ist ein internationales Übereinkommen, das die Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Cyberkriminalitäts beabsichtigt. Ursprünglich wurde dieser Vertrag im Jahr 2001 von Mitgliedstaaten des Europarats...
Paasche-Index
Der Paasche-Index ist ein wichtiger ökonomischer Maßstab zur Berechnung der Preisentwicklung in einem bestimmten Warenkorb über die Zeit hinweg. Er wurde nach dem deutschen Ökonomen Hermann Paasche benannt und dient...
Sozialleistungen
Sozialleistungen sind staatliche Leistungen, die zur Unterstützung von Personen bereitgestellt werden, die aufgrund von Alter, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Invalidität oder anderen Gründen in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage sind. Diese Leistungen helfen...
Interdependenzanalyse
Interdependenzanalyse ist eine quantitative Methode, die in der Finanzwelt angewendet wird, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen oder Assets zu analysieren. Diese Technik basiert auf dem Konzept der Abhängigkeit und...
Random-Walk-Hypothese
Die Random-Walk-Hypothese ist eine Theorie, die besagt, dass die Preisentwicklung von Finanzinstrumenten wie Aktien oder Anleihen nicht vorhergesagt werden kann und zufällig ist. Gemäß dieser Hypothese gibt es keine Muster...