Vorteilsabschöpfung Definition
Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Vorteilsabschöpfung für Deutschland.

Professional-grade financial intelligence
20M+ securities. Real-time data. Institutional insights.
Trusted by professionals at Goldman Sachs, BlackRock, and JPMorgan
Vorteilsabschöpfung ist ein Begriff aus dem Bereich des deutschen Kapitalmarktrechts und bezieht sich auf das Konzept der Gewinnabschöpfung.
Es beinhaltet die Rückforderung illegal erlangter Gewinne durch Behörden oder geschädigte Parteien eines Finanzmarktbetrugs. Die Vorteilsabschöpfung zielt darauf ab, den finanziellen Vorteil aus illegalen Handlungen zu konfiszieren und den Geschädigten zu erstatten. Im deutschen Strafrecht ist die Vorteilsabschöpfung in § 73 Absatz 1 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt, der das Verfallsrecht umfasst. Dieses Recht ermöglicht es Staatsanwälten und Geschädigten, Vermögenswerte einzuziehen, die durch Straftaten erlangt wurden. Die Voraussetzung für die Vorteilsabschöpfung ist, dass der Täter einen rechtswidrigen Vermögensvorteil erlangt hat, der noch vorhanden ist. Das umfasst beispielsweise unrechtmäßig erlangte Gewinne aus Insiderhandel, Marktmanipulationen oder betrügerischen Anlagegeschäften. Die Vorteilsabschöpfung dient mehreren Zwecken. Einerseits soll sie als Abschreckungsmaßnahme dienen, um potenzielle Täter abzuhalten, Straftaten im Kapitalmarkt zu begehen. Andererseits ermöglicht sie den Geschädigten, ihre Verluste teilweise oder vollständig zu kompensieren. Die zurückgeforderten Gewinne werden in der Regel an die Opfer des Betrugs zurückgegeben oder für gemeinnützige Zwecke verwendet. Um eine effektive Vorteilsabschöpfung durchzuführen, arbeiten verschiedene staatliche Behörden wie die Staatsanwaltschaft, Finanzbehörden und gerichtliche Institutionen zusammen. Die Abschöpfung wird oft erst nach einer gründlichen Untersuchung und einer bestätigten Straftat durchgeführt. In der Vergangenheit wurde die Vorteilsabschöpfung im Rahmen von großen Finanzskandalen wie dem Emissionshandel- und Cum-Ex-Skandal angewendet. In diesen Fällen wurden beträchtliche Vermögenswerte eingezogen, um den betroffenen Parteien Entschädigungen zu zahlen und den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen. Die Vorteilsabschöpfung ist ein wichtiger rechtlicher Mechanismus, um die finanziellen Interessen der Geschädigten im deutschen Kapitalmarkt zu schützen und eine gerechte Verteilung der illegal erworbenen Gewinne sicherzustellen.Heckscher
"Heckscher" ist ein Begriff aus dem Bereich der internationalen Handelstheorie, der auf den schwedischen Wirtschaftswissenschaftler Eli Heckscher zurückgeht. Heckscher analysierte die Interaktion zwischen Kapital, Arbeit und Handel und entwickelte das...
Steueranmeldung
Steueranmeldung ist ein Begriff, der sich auf den Prozess der rechtlichen Registrierung von Steuerpflichtigen bezieht. In Deutschland ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Personen, die einkommensteuerpflichtig sind, eine Steueranmeldung einreichen müssen....
Theorie des internationalen Produktzyklus
Die Theorie des internationalen Produktzyklus ist ein wirtschaftstheoretisches Modell, das den zusammenhängenden Ablauf der Entwicklung und des internationalen Handels von Produkten beschreibt. Diese Theorie wurde erstmals von Raymond Vernon im...
Critical-Levels-Konzept
Das "Critical-Levels-Konzept" ist eine bewährte Methode zur Identifizierung und Überwachung von wichtigen Preisniveaus in den Kapitalmärkten. Es wird von Investoren verwendet, um potenzielle Wendepunkte und signifikante Preisbewegungen in Aktien, Krediten,...
Markteffizienz
Markteffizienz ist ein Konzept, das in der Finanzwelt weit verbreitet ist und von Investoren und Akademikern gleichermaßen genutzt wird. Es beschreibt die Fähigkeit eines Marktes, Informationen effizient und schnell zu...
EUStA
EUStA (Europäische Union Stabilitätsanleihe, auch bekannt als European Union Stability Anleihe) ist eine Anleihe, die von der Europäischen Union (EU) emittiert wird, um finanzielle Stabilität und nachhaltiges Wachstum in der...
Haushaltstyp
Haushaltstyp ist ein Begriff der Aufteilung in der Finanzwelt, der zur Kategorisierung von Privathaushalten anhand bestimmter Schlüsselkriterien verwendet wird. Dieser Begriff spielt eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung von Marktsegmenten...
wettbewerbliche Eigenart
Wettbewerbliche Eigenart, ein juristischer Begriff im deutschen Wettbewerbsrecht, bezieht sich auf die Einzigartigkeit und Besonderheit eines Produkts oder einer Dienstleistung einer bestimmten Marke im Vergleich zu ähnlichen Angeboten auf dem...
Computerprogramm
Ein Computerprogramm ist eine Sammlung von Anweisungen, die von einem Computer ausgeführt werden können, um bestimmte Aufgaben zu erledigen. Es besteht aus einer Reihe von Anweisungen, die in einer bestimmten...
Derivatehändler
Ein Derivatehändler ist eine Person oder Unternehmen, die mit Derivaten handelt. Derivate gehören zu den innovativsten Finanzinstrumenten und sind Verträge, die ihren Wert aus der Wertentwicklung von zugrunde liegenden Assets...