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Vorteilsabschöpfung Definition

Das Eulerpool Wirtschaftslexikon definiert den Begriff Vorteilsabschöpfung für Deutschland.

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Vorteilsabschöpfung

Vorteilsabschöpfung ist ein Begriff aus dem Bereich des deutschen Kapitalmarktrechts und bezieht sich auf das Konzept der Gewinnabschöpfung.

Es beinhaltet die Rückforderung illegal erlangter Gewinne durch Behörden oder geschädigte Parteien eines Finanzmarktbetrugs. Die Vorteilsabschöpfung zielt darauf ab, den finanziellen Vorteil aus illegalen Handlungen zu konfiszieren und den Geschädigten zu erstatten. Im deutschen Strafrecht ist die Vorteilsabschöpfung in § 73 Absatz 1 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt, der das Verfallsrecht umfasst. Dieses Recht ermöglicht es Staatsanwälten und Geschädigten, Vermögenswerte einzuziehen, die durch Straftaten erlangt wurden. Die Voraussetzung für die Vorteilsabschöpfung ist, dass der Täter einen rechtswidrigen Vermögensvorteil erlangt hat, der noch vorhanden ist. Das umfasst beispielsweise unrechtmäßig erlangte Gewinne aus Insiderhandel, Marktmanipulationen oder betrügerischen Anlagegeschäften. Die Vorteilsabschöpfung dient mehreren Zwecken. Einerseits soll sie als Abschreckungsmaßnahme dienen, um potenzielle Täter abzuhalten, Straftaten im Kapitalmarkt zu begehen. Andererseits ermöglicht sie den Geschädigten, ihre Verluste teilweise oder vollständig zu kompensieren. Die zurückgeforderten Gewinne werden in der Regel an die Opfer des Betrugs zurückgegeben oder für gemeinnützige Zwecke verwendet. Um eine effektive Vorteilsabschöpfung durchzuführen, arbeiten verschiedene staatliche Behörden wie die Staatsanwaltschaft, Finanzbehörden und gerichtliche Institutionen zusammen. Die Abschöpfung wird oft erst nach einer gründlichen Untersuchung und einer bestätigten Straftat durchgeführt. In der Vergangenheit wurde die Vorteilsabschöpfung im Rahmen von großen Finanzskandalen wie dem Emissionshandel- und Cum-Ex-Skandal angewendet. In diesen Fällen wurden beträchtliche Vermögenswerte eingezogen, um den betroffenen Parteien Entschädigungen zu zahlen und den Schaden so weit wie möglich zu begrenzen. Die Vorteilsabschöpfung ist ein wichtiger rechtlicher Mechanismus, um die finanziellen Interessen der Geschädigten im deutschen Kapitalmarkt zu schützen und eine gerechte Verteilung der illegal erworbenen Gewinne sicherzustellen.
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