Der weltweite KI-Boom hat die Halbleiterindustrie in Bewegung gesetzt, doch Samsung, einst führend im Speicherchipmarkt, kämpft darum, mit Konkurrenten wie SK hynix und NVIDIA Schritt zu halten. Schwache Investitionen in High-Bandwidth Memory (HBM)-Technologie haben das Unternehmen ins Hintertreffen gebracht.

Während Samsung zögerte, hat SK hynix frühzeitig auf HBM gesetzt und durch enge Partnerschaften, insbesondere mit NVIDIA, seine Marktposition ausgebaut. Im Septemberquartal erzielte SK hynix einen Rekordbetriebsgewinn, getrieben durch die starke Nachfrage nach HBM-Chips. Laut Analysten liegt SK hynix sowohl in Innovation als auch Marktdurchdringung vor Samsung.

Samsung meldete im dritten Quartal zwar einen operativen Gewinn von 9,1 Billionen Won (ca. 6,1 Milliarden Euro), doch Analysten führen die schwächeren Ergebnisse im Vergleich zum Vorquartal auf die Nachzüglerrolle bei HBM zurück. Das Unternehmen plant, erst in der zweiten Hälfte 2025 mit der Produktion von HBM4 zu beginnen, während SK hynix in der Entwicklung deutlich weiter ist.

Trotz eines Anstiegs der HBM-Verkäufe um 70 % im dritten Quartal und Fortschritten bei der Massenproduktion des HBM3E hat Samsung bisher Schwierigkeiten, den anspruchsvollen Qualifizierungsprozess von NVIDIA vollständig abzuschließen. NVIDIA, das über 90 % des Marktes für KI-Chips dominiert, spielt eine Schlüsselrolle bei Samsungs Chancen auf ein Comeback.

Samsung betont seine Fortschritte in der HBM3E-Qualifizierung und plant, die Verkäufe im vierten Quartal auszuweiten. Analysten wie Brady Wang von Counterpoint Research sehen in Samsungs Forschungs- und Fertigungskapazitäten Potenzial, den Rückstand langfristig aufzuholen. Der Erfolg wird jedoch maßgeblich davon abhängen, wie schnell Samsung von NVIDIA als HBM-Lieferant zugelassen wird.