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Millennium Management plant Anteilsverkauf – Hedgefonds-Milliardär öffnet erstmals Tür für externe Investoren
Millennium öffnet sich erstmals externem Kapital und markiert mit 14 Milliarden Dollar Bewertung einen Branchen-Meilenstein.

Millennium Management will sich neu aufstellen: Der Hedgefonds-Gigant um Gründer Izzy Englander bereitet den Einstieg externer Investoren vor und strebt dabei eine Unternehmensbewertung von rund 14 Milliarden US-Dollar an. Geplant ist laut involvierten Kreisen der Verkauf eines Anteils von 10 bis 15 Prozent an der Managementgesellschaft, wobei Goldman Sachs’ Petershill Partners die Käufersuche koordiniert.
Zum ersten Mal in der 36-jährigen Geschichte des Unternehmens wird damit eine externe Bewertung für den Hedgefonds angesetzt. Englander, der bislang alleiniger Eigentümer war, will mit dem Schritt nicht nur Kapital einsammeln, sondern auch Schlüsselpersonen im Unternehmen mit Eigenkapital beteiligen und so die Nachfolge strukturieren.
Parallel verhandelt Millennium mit BlackRock über eine strategische Beteiligung. Die Gespräche zielen darauf ab, den Fonds noch stärker zu institutionalisieren und unabhängig von der Person Englander zu machen. Bereits in den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen wesentliche Schritte unternommen, um das Geschäftsmodell zu verstetigen: Neue Führungskräfte – teils von Goldman Sachs – wurden geholt, zusätzliche Anlagestrategien evaluiert und das Gebührenmodell angepasst.
Investoren zahlen heute entweder eine Managementgebühr von etwa einem Prozent oder 20 Prozent der Gewinne – je nachdem, welcher Betrag höher ausfällt. Marktteilnehmer sehen darin ein kalkulierbares und damit hoch bewertetes Geschäftsmodell, auch wenn Hedgefonds in der Regel mit niedrigeren Multiples als Private-Equity-Gesellschaften bewertet werden.
Mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 75 Milliarden US-Dollar gehört Millennium zur Spitze der sogenannten Multi-Manager-Plattformen. Mehr als 320 Investmentteams agieren unter einem eng gesteckten Risikorahmen – vergleichbar mit Branchenriesen wie Citadel und Point72.
Englander hat zugleich dafür gesorgt, dass ein Großteil des Kapitals langfristig gebunden ist: Anleger müssen inzwischen bis zu fünf Jahre warten, bevor sie aussteigen können. Die Stabilisierung der Investorenbasis gilt als ein zentraler Hebel für die aktuelle Öffnung gegenüber neuen Anteilseignern.
Operativ bleibt Millennium erfolgreich. Das Flaggschiffprodukt erzielte 2023 einen Gewinn von 15,1 Prozent, liegt 2024 bis einschließlich Mai bei einem Plus von 0,4 Prozent. Seit der Gründung erreichte der Fonds eine annualisierte Rendite von rund 14 Prozent.