Die Aussicht auf eine Übernahme des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics durch den US-Biotechnologiekonzern Amgen erhält neue Hoffnung: Am späten Freitagabend (Ortszeit) teilte die US-Aufsichtsbehörde FTC mit, sie pausiere ihr internes Verfahren zur Blockade des Vorhabens.

Damit wird andeutungsweise die Tür auf für Gespräche über die Bedenken der Behörde geöffnet, während die Ermittlungen bis zum 18. September auf Eis liegen. Amgen bietet rund 116,50 Dollar je Aktie in bar, eliminierend einen Unternehmenswert inklusive Schulden von 28,3 Milliarden US-Dollar. Diese Transaktion würde die größte Übernahme für Amgen überhaupt darstellen, ein Preis der knapp 20 Prozent über dem Schlusskurs der Horizon-Aktie an der US-Technologiebörse Nasdaq vom letzten Handelstag vor der Bekanntmachung liegt.

ExpertInnen äußerten unterschiedliche Wertungen darüber.

Wells-Fargo-Analyst Mohit Bansal wies auf die beabsichtigten Vorteile der Übernahme hin: sie würde Amgen als Ganzes strategisch stärken und zugleich technologisch untermauern. Gregory Renza von RBC Capital Markets sieht es ähnlich: Eine schnelle Realisierung der Nutzung des Portfolios des irischen Unternehmens steht allerdings auch hier auf dem Programm. Salim Syed von Mizuho Securities betont die Faktoren Mehrwert und Wettbewerb, denn rund 40 Prozent von Amgens Umsatz könnte ab 2023 durch Konkurrenz durch Nachahmer-Medikamente gefährdet werden. Das seriöse Geschäft verspricht, dass Amgen ab dem dritten Geschäftsjahr nach Abschluss der Übernahme jährlich Einsparungen in Höhe von mindestens 500 Millionen Dollar einfahren und das bereinigte Ergebnis je Aktie ab 2024 optimieren kann.