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GE Aerospace hebt Prognose an und verspricht höhere Ausschüttungen
GE Aerospace hebt Prognose an und kündigt 20 % höhere Ausschüttungen an, gestützt von robuster Auftragslage.

GE Aerospace hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben und zeigt sich optimistisch, dass sich die jüngste Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China positiv auf das Geschäft in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auswirken wird. Der US-Triebwerkshersteller erwartet insbesondere für sein margenstarkes Geschäft mit kommerziellen Triebwerken einen deutlichen Nachfrageanstieg.
Für das zweite Quartal meldete das Unternehmen einen Umsatzsprung von 21 % auf 11 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn legte um 60 % auf 2 Mrd. Dollar zu. Ein Großauftrag von Qatar Airways sowie nachlassende wirtschaftliche Sorgen haben das Ergebnis gestützt. GE Aerospace profitiert zudem von einer gestiegenen Nachfrage nach Ersatzteilen und Wartungsdienstleistungen.
Finanzchef Rahul Ghai erklärte gegenüber Analysten, dass sich die Risiken für Lieferungen nach China aufgrund der entschärften Zolldrohungen verringert hätten. Die USA hätten zuletzt Abkommen mit Großbritannien, China, Vietnam und Indonesien geschlossen, wenngleich bislang nur mit London ein schriftlicher Vertrag existiere. Das Übereinkommen mit Großbritannien garantiere etwa die Zollfreiheit für Triebwerkslieferungen und gelte als Blaupause für weitere Abkommen.
Vor diesem Hintergrund erhöhte GE Aerospace seine Prognose für das Gesamtjahr. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatzwachstum im „mittleren Zehnprozentbereich“, nachdem es im April noch „niedrige zweistellige“ Zuwächse erwartet hatte. Auch die Erwartungen für den operativen Gewinn und den freien Cashflow wurden angehoben. Die Auswirkungen der bestehenden Zölle bezifferte Ghai unverändert auf 500 Mio. Dollar.
Zudem kündigte das Unternehmen an, seine Kapitalrückflüsse an die Aktionäre von 2024 bis 2026 um 20 % auf 24 Mrd. Dollar zu erhöhen. Künftig sollen mindestens 70 % des freien Cashflows über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Anteilseigner ausgeschüttet werden. Auch für den Zeitraum bis 2028 zeigt sich GE Aerospace zuversichtlicher: Erwartet wird nun ein jährliches Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich, nachdem zuvor lediglich ein „hoher einstelliger“ Wert prognostiziert worden war.
Konzernchef Larry Culp äußerte sich auch zum Absturz der Air-India-Maschine am 12. Juni. Die Boeing 787 war mit GE-Triebwerken ausgerüstet. Die ersten Ermittlungen sahen jedoch keinen Handlungsbedarf gegen GE oder Boeing. Culp bekundete den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl und versprach weitere Zusammenarbeit mit den Behörden.
An der Börse reagierten die Anleger dennoch verhalten: Die Aktie verlor am Donnerstag in New York zunächst rund 2 %.