Während British Airways (BA) immer wieder wegen Serviceproblemen in der Kritik steht, entwickelt sich die Muttergesellschaft International Airlines Group (IAG) zu einem der erfolgreichsten Airline-Konzerne Europas. 2024 erzielte IAG mit einem operativen Gewinn von 4,4 Milliarden Euro einen Rekordwert – ein Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besonders das hochprofitable Transatlantikgeschäft treibt das Wachstum. In der Nordatlantik-Region stieg der Passenger Revenue per Available Seat Kilometre (PRASK), ein wichtiger Indikator für Ticketpreise, im vierten Quartal um 14,1 Prozent – mehr als doppelt so stark wie der gruppenweite Anstieg von 6 Prozent. Trotz einer noch nicht vollständig erholten Geschäftsreisebranche sind viele Kunden bereit, für Premium-Kabinen mehr zu zahlen, wodurch IAG die Lücke schließen konnte.
Mit einem Marktanteil von 58 Prozent auf den US-London-Strecken – gemeinsam mit American Airlines – dominiert IAG den wichtigsten Transatlantikmarkt. Laut einer RBC Capital-Analyse wird sich diese Position weiter festigen, da das Sitzplatzangebot auf der Strecke im zweiten und dritten Quartal 2025 voraussichtlich um 2 Prozent sinkt. Ursachen sind anhaltende Lieferkettenprobleme in der Branche und zurückhaltende Kapazitätserweiterungen.
Während Konkurrenten wie Lufthansa und Air France-KLM aufgrund von Streiks und schwacher Nachfrage während der Olympischen Spiele in Paris mit Herausforderungen kämpfen, profitiert IAG von stabilen Preisen und hoher Auslastung.
CEO Luis Gallego setzt zudem auf ein 7-Milliarden-Pfund-Modernisierungsprogramm für British Airways, das nicht nur die Flotte, sondern auch das Kundenerlebnis verbessern soll. Sollte der Plan aufgehen, könnten sich neben steigenden Gewinnen auch die anhaltend schlechten Bewertungen von BA allmählich verbessern.
