xAI sichert sich Milliarden-Finanzierung trotz Musk-Trump-Streit

18.6.2025, 10:54

Trotz politischer Irritationen sichert sich xAI frisches Kapital für Rechenzentren und ambitionierte KI-Wachstumsziele.

Eulerpool News 18. Juni 2025, 10:54

Trotz öffentlicher Spannungen zwischen Elon Musk und US-Präsident Donald Trump steht die von Musk gegründete KI-Firma xAI kurz vor dem Abschluss eines kombinierten Fremd- und Eigenkapitaldeals im Umfang von 9,3 Milliarden US-Dollar. Nach Angaben von Insidern liegt das Volumen der Anfragen für das 5-Milliarden-Dollar-Schuldenpaket bereits über dem Angebot – ein Vertrauensvotum für die von Morgan Stanley geleitete Finanzierung.

Parallel dazu plant xAI eine Eigenkapitalrunde über 4,3 Milliarden US-Dollar. Das frische Kapital soll vor allem in den Aufbau leistungsfähiger Rechenzentren fließen – ein entscheidender Wettbewerbsfaktor im Rennen gegen Rivalen wie OpenAI, Google und Anthropic. Die Finanzierung wird unter anderem vom Investmenthaus TPG Angelo Gordon gestützt, das sich mit 1 Milliarde US-Dollar am Fremdkapital beteiligt. Die erwartete Verzinsung der Anleihen liegt bei rund 12 Prozent.

Gegründet 2023, hat sich xAI mit seinem eigenen Chatbot „Grok“ als provokante Alternative zu ChatGPT und Gemini positioniert. Der Anspruch: weniger politische Korrektheit, mehr „Wahrheit“. Im März dieses Jahres wurde xAI mit Musks Social-Media-Plattform X fusioniert. Die kombinierte Bewertung: 113 Milliarden US-Dollar. Ein kürzlich gestartetes Sekundärangebot ermöglicht nun auch Mitarbeitern, Anteile an Investoren zu verkaufen und die Bewertung zu validieren.

Turbulenzen gab es zwischenzeitlich durch den plötzlichen Zerwürfnis zwischen Musk und Trump. Musk hatte seine Nähe zum Weißen Haus als strategischen Vorteil ins Feld geführt – insbesondere bei der Abgrenzung zu Konkurrenten mit weniger politischem Rückhalt. Das Zerbrechen dieser Allianz führte bei einigen Investoren zu Zurückhaltung. Dennoch blieb das Interesse groß genug, um das Paket mit hoher Nachfrage am Markt zu platzieren.

xAI verbuchte laut vertraulichen Unterlagen im ersten Quartal einen Verlust von 341 Millionen US-Dollar vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Für 2029 stellt das Unternehmen dennoch ein ehrgeiziges EBITDA-Ziel von über 13 Milliarden US-Dollar in Aussicht. Zum Vergleich: OpenAI prognostiziert für dasselbe Jahr Umsätze von 125 Milliarden, rechnet aber bis dahin weiterhin mit Verlusten.

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