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JPMorgan trotzt Handelschaos – Dimon warnt vor Rezession
JPMorgan profitiert vom Marktchaos durch US-Zölle, doch CEO Dimon hält eine Rezession für möglich.
Ein kräftiger Umsatzschub im Aktienhandel gibt JPMorgan Chase derzeit Rückenwind – trotz weltweiter Marktturbulenzen. Bereits im ersten Quartal erzielte die größte US-Bank laut Analystenangaben Rekorderlöse im Trading, ausgelöst durch Kursausschläge infolge der US-Zollpolitik. Auch für das zweite Quartal wird mit einem weiteren Anstieg der Handelserträge gerechnet.
„Unsere Handelsvolumina bleiben hoch, die Volatilität hält an“, sagte CEO Jamie Dimon am Donnerstag beim Global Markets Conference in Paris gegenüber Bloomberg TV. Besonders die Unsicherheit rund um die von Ex-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle sorge bei vielen Kunden für Investitionszurückhaltung.
Dimon verwies auf die kurzfristigen Marktreaktionen nach Trumps Ankündigung vom 2. April, den sogenannten „Liberation Day“, an dem Dutzende Länder von neuen Zöllen betroffen waren. Zwar folgte wenige Tage später ein 90-tägiger Aufschub, um bilaterale Abkommen auszuhandeln – doch die Verunsicherung blieb.
Die Folge: Rekordumsätze im Equity-Trading und ein hohes Transaktionsaufkommen. Dimon macht jedoch keinen Hehl daraus, dass die geopolitische Lage auch Schatten wirft. „Ich hoffe, wir entgehen ihr, aber ich würde eine Rezession derzeit nicht ausschließen“, sagte der JPMorgan-Chef mit Blick auf die globale Konjunktur.
Bereits in seinem letzten Aktionärsbrief hatte Dimon ein rasches Ende der wirtschaftlichen Unsicherheiten angemahnt und sich erneut für eine zentrale Rolle von US-Finanzminister Scott Bessent bei den Handelsgesprächen ausgesprochen. Seine Botschaft bleibt klar: Ohne politische Stabilität werden selbst starke Marktgewinne zur Wette auf Zeit.