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Richemont trotzt geopolitischem Gegenwind mit starkem Schmuckgeschäft
Richemont steigert Umsatz dank Cartier und Van Cleef & Arpels trotz schwachem Uhren- und Modengeschäft.

Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat im zweiten Quartal dank seiner Schmucksparten den Konzernumsatz um 6 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro gesteigert. Besonders die Marken Cartier und Van Cleef & Arpels legten erneut zweistellig zu und verzeichneten im dritten Quartal in Folge mehr als 10 Prozent Umsatzwachstum.
Der Bereich Schmuck, der mehr als zwei Drittel der Gesamterlöse ausmacht, konnte mit einem Plus von 11 Prozent (bereinigt um Wechselkurse) die Schwächen anderer Sparten ausgleichen. Analysten hatten laut Visible Alpha mit einem geringeren Anstieg gerechnet.
Dagegen sanken die Umsätze im Uhrengeschäft um 7 Prozent, bei Mode und Accessoires um 1 Prozent. Die Verkäufe von Buccellati, einer weiteren hochpreisigen Schmuckmarke von Richemont, entwickelten sich ebenfalls robust.
Vor allem in den Kernmärkten Amerika, Europa und Nahost konnten Zuwächse von 11 bis 17 Prozent erzielt werden. Im wichtigen asiatisch-pazifischen Raum, dominiert vom chinesischen Markt, blieben die Umsätze hingegen auf Vorjahresniveau. In Japan gingen die Erlöse nach einem Sonderboom im Vorjahr infolge des schwachen Yen um 15 Prozent zurück.
Richemont profitierte davon, dass vermögende Kunden auch in einem schwierigen geopolitischen Umfeld ihre Ausgaben für hochwertige Luxusgüter nicht zurückfahren. Analyst Jean-Philippe Bertschy von Vontobel lobte die Zahlen als „beruhigend“ im Vergleich zu anderen Luxusgüterherstellern und hob insbesondere die anhaltende Dominanz und Wachstumsdynamik im Schmucksegment hervor.
Leichte Stabilisierungstendenzen seien in China erkennbar, was Richemont vor allem seiner starken Position im dortigen Uhrengeschäft verdanke, so Bertschy weiter.