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Just Eat Takeaway-Aktie auf Höhenflug: Endlich im Plus - Betriebsgewinn erreicht!
Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat im ersten Halbjahr wieder den Sprung in die operative Gewinnzone geschafft

Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway hat während des ersten Halbjahres einen positiven Sprung in die operative Gewinnzone geschafft und sogar die Erwartungen übertroffen.
An der EURONEXT stiegen die Just Eat Takeaway-Aktien zeitweise um 4,65 Prozent auf 16,738 Euro. Allerdings hat sich seit dem Jahreswechsel die Aktie um 13 Prozent verschlechtert. Derzeit ist eine Aktie für 17,14 Euro zu haben. Jedoch trifft dies diejenigen, die das Papier seit Beginn der Corona-Pandemie halten, doppelt hart, denn seit dem Rekordwert von 110,65 Euro hat es steil nach unten gehen müssen.
Die Umstände werden durch die Rückgänge in der Nachfrage und dem Interesse der Kunden verschlechtert. Die Anzahl der Bestellungen, der Bruttotransaktionswert (GTV) und der Konzernerlös waren beträchtlich niedriger als erwartet. Besonders stark ging es auch mit dem Umsatz auf knapp 2,6 Milliarden Euro zurück, und die Zahl der Bestellungen fiel gar um zwölf Prozent auf 450 Millionen ab. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) liegt bei 143 Millionen Euro; Ein Jahr zuvor musste man noch einen operativen Verlust von 134 Millionen Euro hinnehmen. Erwartungsgemäß übertraf Just Eat Takeaway somit die Analysteneinschätzungen.
Konzernchef Jitse Groen geht davon aus, dass der Bruttotransaktionswert auf Jahressicht um bis zu vier Prozent sinken könnte, stellt aber zugleich ein leichtes Plus in Aussicht. Diese Jahresziele wurden am Mittwoch bestätigt, ebenso die Prognose für ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 275 Millionen Euro, und zwar auf Kosten der Profitabilität des Konzerns. Wachstum ist daher nicht mehr die höchste Priorität, wie auch bei Konkurrenten wie Delivery Hero und HelloFresh, die ihre eigene Konzernstrategie jüngst umgestellt haben.
Aufgrund der aktuellen Inflation legen Verbraucher mehr Wert auf die Ausgaben und lassen sich weniger gerne Essen nach Hause liefern, was nur noch ein geringeres Umsatzwachstum verspricht und somit auch ohne Investitionen in Werbung eine bloss gesteigerte Profitabilität bedeutet.
Aus diesem Grund startet Just Eat Takeaway jetzt die Suche nach einem neuen Finanzchef: Brent Wissink, der langjährige Finanzchef des Konzerns, wird anlässlich der Hauptversammlung 2024 das Unternehmen verlassen und sich neu orientieren. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass ein neuer Finanzchef dem Geschäft einen positiven Schub verleihen könnte.
Ob es Neuigkeiten zum geplanten Verkauf oder Teilverkauf des US-amerikanischen Lieferdienstes Grubhub gibt, bleibt unklar. Just Eat Takeaway sucht weiter nach einem Lösung, was mit dem Geld, das Groen vor einigen Jahren auf den Tisch gelegt hatte, potenziell zu einer viel geringeren Bewertung führt.