Mit einem Gesamtvergütungspaket von 131 Mio. Pfund im Jahr 2024 hat Eamonn O’Hare, Vorstandschef der britischen Zegona Communications, alle Rekorde für börsennotierte Unternehmen im Vereinigten Königreich gebrochen. Der Großteil entfiel auf einen langfristigen Managementanreiz in Höhe von 129 Mio. Pfund, ergänzt um rund 1,5 Mio. Pfund Grundgehalt und Nebenleistungen.
Auch Chief Operating Officer Robert Samuelson, Mitgründer der Gesellschaft, wurde fürstlich entlohnt: Seine Gesamtvergütung lag bei 66 Mio. Pfund. Beide Manager waren zuvor bei Virgin Media tätig und gründeten Zegona im Jahr 2015 mit dem Ziel, angeschlagene Telekommunikationsunternehmen zu übernehmen, zu restrukturieren und gewinnbringend weiterzuveräußern.
Der bisher prominenteste Deal war die Übernahme von Vodafone Spanien für 5 Mrd. Euro im Jahr 2023. Seither hat sich der Aktienkurs von Zegona von 1,50 Pfund im November 2023 auf über 8 Pfund vervielfacht. Laut Jahresbericht wurde Vodafone Spanien wieder auf Wachstumskurs gebracht, unter anderem durch eine 28-prozentige Reduktion der Belegschaft.
Das Unternehmen lobte in seinem Bericht ausdrücklich die “außergewöhnliche Leistung” des Führungsteams über den Zeitraum von Oktober 2021 bis Oktober 2024. Die hohen Vergütungen resultieren aus einem vorher definierten Incentive-Plan, der an die Kursentwicklung gekoppelt ist.
Im britischen Vergleich sind die Summen außergewöhnlich. Während der Median der CEO-Vergütung im FTSE 100 laut dem High Pay Centre bei 4,2 Mio. Pfund liegt, erhielt der bestbezahlte Blue-Chip-CEO, Pascal Soriot von AstraZeneca, knapp 15 Mio. Pfund.
Nur Denise Coates von der nicht börsennotierten Bet365 übertraf mit mehr als 150 Mio. Pfund diese Summe – eine Ausnahme, die allerdings auf ein Familienunternehmen mit privater Eigentümerstruktur zurückgeht.