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Kraft Heinz prüft Abspaltung des klassischen Lebensmittelgeschäfts – Rückbau des Buffett-3G-Deals von 2015 möglich

Kraft Heinz erwägt Aufspaltung, um stagnierende Marken zu trennen und Aktionärswert neu zu erschließen.

Eulerpool News 14. Juli 2025, 11:33

Kraft Heinz prüft laut informierten Kreisen eine Abspaltung seines traditionellen Lebensmittelgeschäfts. In Betracht gezogen wird, klassische Produktlinien wie Fertiggerichte, Schmelzkäse und verarbeitete Fleischwaren in ein eigenständiges Unternehmen auszugliedern. Übrig bliebe ein Portfolio, das sich auf wachstumsstärkere Kategorien wie Saucen und Würzmittel rund um Heinz Ketchup und Grey Poupon Senf konzentriert.

Damit reagiert der Konzern auf anhaltende operative Schwäche und einen Börsenwert von derzeit nur 31 Milliarden Dollar – rund 70 Prozent unter dem Hoch von 2017. Damals galt Kraft Heinz noch als Blaupause für Value-Investoren, angeführt von Warren Buffett und 3G Capital. Heute steht das Konstrukt für verpasste Chancen, geplatzte Übernahmeversuche wie bei Unilever und eine veränderte Konsumentennachfrage nach weniger verarbeiteten Lebensmitteln.

Ein Spin-off des margenschwachen Portfolios könnte nach Einschätzung des Managements insgesamt mehr Wert freisetzen als der bestehende Konzern in seiner derzeitigen Form. Ein endgültiger Beschluss ist aber noch nicht gefallen. Alternativ wird auch über selektive Verkäufe einzelner Geschäftsbereiche nachgedacht.

Im Mai hatte Kraft Heinz öffentlich erklärt, strategische Optionen zur Hebung des Aktionärswerts zu prüfen. Seither verdichten sich Hinweise, dass der 2015 durch 3G und Berkshire Hathaway orchestrierte Merger rückabgewickelt werden könnte. Damals übernahm Heinz für 63 Milliarden Dollar Kraft, inklusive einer Sonderdividende von 10 Milliarden Dollar an die Kraft-Aktionäre. Heute hält Berkshire rund 27 Prozent, 3G ist 2023 vollständig ausgestiegen.

Buffett hatte bereits 2019 eingestanden, bei Kraft Heinz „in mancher Hinsicht falsch gelegen“ zu haben. Berkshire musste in diesem Zusammenhang eine Abschreibung von 3 Milliarden Dollar auf die Beteiligung verbuchen.

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