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Levi Strauss in Turbulenzen: Massive Stellenkürzungen nach Gewinneinbruch

Levi Strauss reagiert auf Gewinneinbruch: Großangelegter Stellenabbau beim traditionellen Jeanshersteller geplant.

Eulerpool News 27. Jan. 2024, 15:00

Jeanshersteller Levi Strauss plant umfangreiche Stellenstreichungen in Reaktion auf einen signifikanten Gewinneinbruch. Am späten Donnerstagabend gab das Unternehmen aus San Francisco bekannt, dass bis zu 15 Prozent der 14.800 Mitarbeiter entlassen werden sollen, um die Kosten zu senken.

Die Gewinnerwartungen des Managements für das neue Geschäftsjahr blieben jedoch hinter den Erwartungen der Wall Street zurück. Im vorangegangenen Geschäftsjahr, das am 26. November endete, verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 6,2 Milliarden US-Dollar (ca. 5,7 Mrd. Euro), der insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres blieb.

Der Nettogewinn fiel jedoch um 57 Prozent auf 250 Millionen US-Dollar. Als Reaktion darauf sanken die Aktien von Levi Strauss im vorbörslichen US-Handel am Freitag um knapp zwei Prozent.

Um seine Kosten zu senken, plant Levi Strauss eine sogenannte Produktivitätsinitiative, die eine Vereinfachung der Betriebsabläufe beinhaltet. Die bevorstehenden Stellenstreichungen werden voraussichtlich im ersten Geschäftsquartal Sonderkosten von 110 bis 120 Millionen US-Dollar verursachen, teilte das Unternehmen weiter mit.

Das Sparprogramm soll über einen Zeitraum von zwei Jahren umgesetzt werden und die Kosten bis 2024 um 100 Millionen US-Dollar senken. Die zukünftige CEO Michelle Gass begründete die vorsichtige Prognose für das neue Geschäftsjahr mit Unsicherheiten und Schwankungen im Großhandelsgeschäft.

Gass wird den Posten am 29. Januar übernehmen.Obwohl der Absatz neuer Produkte, wie beispielsweise Jeansröcke und -kleider, im vierten Quartal um mehr als die Hälfte gestiegen ist, ging der Gesamtumsatz im Großhandel um zwei Prozent zurück.

Levi Strauss plant daher, in Zukunft weniger auf Einzelhändler im Niedrigpreissegment zu setzen und stattdessen den Anteil des Direktvertriebs in den nächsten fünf bis sechs Jahren von derzeit 40 Prozent auf 55 Prozent zu erhöhen. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,15 und 1,25 US-Dollar.

Dies ist zwar eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, liegt jedoch unter den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz soll im selben Zeitraum um ein bis drei Prozent wachsen, was ebenfalls unter den Prognosen der Experten liegt. Der Großteil des Umsatzes von Levi Strauss wird in Nord- und Südamerika erzielt.

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