Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hatte im ersten Halbjahr 2020 unerwartet schwache Zahlen zu vermelden.
Seinen Zukunftsambitionen blieb der Konzern trotzdem ungebrochen. Im ersten Quartal hatte Sartorius noch von der Sonderkonjunktur profitiert, die durch die hohe Nachfrage nach Impfstoffforschern und -herstellern, sowie nach Komponenten für Corona-Tests entstand. Ein starker Nachfrageanstieg in der Pandemie folgte jedoch nun eine ebenso deutliche Korrektur nach unten. Dadurch lag der Auftragseingang mit 1,5 Milliarden Euro zum Quartalsende um rund ein Drittel unter dem Vorjahreswert.
Neben Investitionen in den Ausbau von Kapazitäten unter anderem in Deutschland, Frankreich, Südkorea und den USA, stellte Sartorius auch aufgrund der Nachfrageschwäche rund 900 Stellen ab, wobei Betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen wurden. In den ersten Monaten fielen die Einbußen beim Gewinn noch deutlicher aus als beim Umsatz. Aufgrund der corona-bedingten Schwäche rechnet der Konzern für das Jahr aktuell mit einem Umsatzrückgang im niedrigen bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich und hatte zudem seine Jahresprognose gesenkt.
Für die zweite Jahreshälfte erhofft sich Sartorius jedoch eine schrittweise Belebung der Auftragslage.Sartorius bleibt den Zukunftsambitionen ungebrochen: Der Pharma- und Laborausrüster rechnet in Kürze mit Aufwind und setzt weiter auf eine starke Biopharmabranche. Der Konzern bestätigte erneut seine mittelfristigen Ziele bis 2025, wonach der Umsatz auf 5,5 Milliarden Euro hochgefahren wird. Dazu dürften die Investitionen hoch bleiben.
Neben einigen personellen Maßnahmen hatte Sartorius kürzlich die bisher teuerste Übernahme in der Unternehmensgeschichte vollzogen - die des französischen Unternehmens Polyplus mit rund 2,4 Milliarden Euro. Der Konzern setzt auf neue Trends und hat laut Konzernchef Joachim Kreuzburg ein "extrem wettbewerbsfähiges" Portfolio als Zulieferer aufgebaut. Weitere Übernahmen seien für die Zukunft nicht ausgeschlossen.