Uber hat in Kalifornien Klage gegen DoorDash eingereicht und wirft dem Rivalen im US-Liefermarkt wettbewerbswidriges Verhalten vor. Laut Gerichtsunterlagen drängt DoorDash Restaurants dazu, Liefervereinbarungen ausschließlich mit ihm einzugehen, indem es bei Nichteinhaltung höhere Gebühren oder eine schlechtere Platzierung in der App androht. Das verletze nicht nur das Wettbewerbsrecht, betont Uber, sondern schade auch Gastronomen, die so vor eine teure Wahl gestellt würden.
Dabei bezieht sich der Ridesharing- und Lieferkonzern auf mehrere Fälle, in denen Restaurantketten „plötzlich und ohne Vorwarnung“ eine Ausweitung ihrer Zusammenarbeit mit Uber Eats stoppten, nachdem DoorDash angeblich mit Punitive Charges von 10 bis 30 Prozent drohte. Nun fordert Uber einen gerichtlichen Beschluss, der dem Rivalen diese Praxis untersagt, sowie nicht näher bezifferte Schadensersatzleistungen. Sarfraz Maredia, der bei Uber Eats die Geschäfte in Nord- und Südamerika leitet, meint: „Restaurants sollte die Wahl bleiben, mit wem sie kooperieren. Wettbewerb muss ihnen nützen, statt sie zu benachteiligen.“
DoorDash wies die Vorwürfe umgehend zurück und sieht darin den Versuch, fehlenden Erfolg am Markt juristisch zu kompensieren. Seit dem Start von DoorDash Drive im Jahr 2016 und der Lancierung von Uber Direct vier Jahre später liefern sich beide Konzerne ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Marktanteile in der boomenden Online-Essenslieferung. Nach eigenen Angaben ist DoorDash inzwischen Marktführer in den USA, gefolgt von Uber, das sich zuletzt über sein zweites volles Profitjahr freuen konnte. DoorDash selbst meldete erst in dieser Woche den zweiten Quartalsgewinn seit dem Börsengang 2020.
Auslöser des Rechtstreits ist die Debatte, wie Plattformen für Restaurants auftreten: Schließen sie Logistik- und Lieferlösungen an, erzielen sie erhebliche Einnahmen aus Liefergebühren und Werbeschaltungen. Doch die strittigen Exklusivforderungen bergen Konfliktpotenzial mit Kartell- und Wettbewerbsaufsichten, sollte DoorDash tatsächlich sein Marktwachstum über Druck und Gebührenandrohungen ausbauen. Ob das Gericht eine konsequente Neuausrichtung der Geschäftsmodelle anordnen wird, bleibt vorerst offen. In jedem Fall demonstrieren die Vorwürfe, wie erbittert der Wettlauf um Kunden und Restaurants im rasant expandierenden US-Food-Delivery-Markt geführt wird.