Unilever hat die Pläne, seine Eissparte mit Marken wie Ben & Jerry’s, Magnum und Wall’s an Private-Equity-Investoren zu verkaufen, aufgegeben. Stattdessen verfolgt der Konsumgüterkonzern nun eine Abspaltung und eigenständige Börsennotierung der Sparte, die auf bis zu 15 Milliarden Euro geschätzt wird.
Die Abspaltung der Eissparte ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungsplans von CEO Hein Schumacher, der auch den Abbau von 7.500 Arbeitsplätzen – überwiegend in Europa – vorsieht. Das Segment, das etwa 16 Prozent des Gesamtumsatzes von Unilever ausmacht, erzielte im dritten Quartal 2024 ein Umsatzwachstum von 9,8 Prozent, weit über den Erwartungen der Analysten.
Schumacher hatte wiederholt erklärt, dass eine Abspaltung der bevorzugte Weg sei, um Wert für die Aktionäre zu schaffen, betonte jedoch, dass auch andere Optionen geprüft würden. Die Trennung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Versuche, das Interesse von Private-Equity-Investoren zu wecken, scheiterten an der Größe und Komplexität des Geschäfts, wie mit dem Prozess vertraute Personen berichten. Die Herausforderungen reichen von der Logistik der Lieferkette über die saisonale Abhängigkeit des Produkts bis hin zu politischen Kontroversen um die Marke Ben & Jerry’s, die kürzlich eine Klage gegen Unilever einreichte.
„Die Lieferkette bei Eiscreme ist sehr spezifisch“, sagte ein Vertreter eines potenziellen Investors. „Es ist unklar, wie ein neuer Eigentümer das Geschäft anders führen könnte als das bestehende Management.“
Unilever hat bereits zuvor Teile seines Geschäfts an Private-Equity-Gruppen verkauft, darunter 2017 die Margarinesparte an KKR für 7 Milliarden Euro und 2021 das Teegeschäft an CVC für 4,5 Milliarden Euro.
Eine Person mit Kenntnis des Prozesses sagte, dass die jüngste Wahl Donald Trumps in die US-Präsidentschaft „positive“ Auswirkungen auf die IPO-Pläne haben könnte, da der Markt für Börsengänge jetzt stärker sei.