Continental, einer der führenden deutschen Autozulieferer, hat nach einer Reihe von Verlustjahren in seiner Autosparte eine Wende eingeleitet und im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn erzielt. Mit einer bereinigten Gewinnmarge von 1,9 Prozent im Jahr 2023, verglichen mit minus 0,3 Prozent im Vorjahr, zeigt das Unternehmen erste Erfolge seiner Sanierungsmaßnahmen. Conti-Chef Nikolai Setzer betonte bei der Präsentation der Geschäftszahlen, dass das Unternehmen robuster und widerstandsfähiger geworden sei, obwohl die unbereinigte Marge, welche Restrukturierungskosten und Sondereffekte berücksichtigt, weiterhin Verluste ausweist.
Die positive Entwicklung verdankt Continental hauptsächlich seinem profitablen Reifengeschäft sowie Beiträgen der Industriesparte Contitech. Der Gesamtumsatz stieg von 39,4 Milliarden Euro auf 41,4 Milliarden Euro, blieb jedoch hinter den Analystenerwartungen zurück. In der Autosparte wurden die Gewinnerwartungen knapp verfehlt, was zu einer enttäuschten Reaktion der Anleger und einem Kursrückgang von über vier Prozent führte.
Für das laufende Jahr kündigt Continental weitere Verbesserungen an. Dank besserer Versorgung mit Halbleitern und anderen Teilen sowie hoher Kostendisziplin strebt der Konzern eine Erhöhung der Preise und eine Steigerung der Marge in der Autosparte auf drei bis vier Prozent an. Gleichzeitig müssen allerdings höhere Lohnkosten und andere Belastungen bewältigt werden, für die Continental Zusatzbelastungen von etwa 500 Millionen Euro erwartet.
Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, hat Continental Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, darunter den Abbau von 1750 Stellen in der Entwicklung und 380 Stellen bei der Software-Tochter Elektrobit. Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Unternehmen optimistisch und prognostiziert für 2024 Umsätze zwischen 41 und 44 Milliarden Euro sowie eine Gewinnmarge von sechs bis sieben Prozent. Mittelfristig hat sich Continental eine Marge von acht bis elf Prozent zum Ziel gesetzt, wobei die Autosparte sechs bis acht Prozent erreichen soll.
Die positiven Entwicklungen und die ambitionierten Ziele unterstreichen Continentals Bemühungen, sich in einem herausfordernden Marktumfeld zu behaupten und langfristig profitables Wachstum zu sichern. Mit der geplanten Dividendenerhöhung auf 2,20 Euro je Aktie für das Jahr 2023 signalisiert das Unternehmen zudem sein Vertrauen in die eigene finanzielle Stabilität und den Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen.