BMW prüft Batteriezellen-Produktion für Elektroauto-Generation

BMW plant, in zwei Jahren eine neue Elektroauto-Generation mit 30% mehr Reichweite und schnellerem Laden zu launchen

26.10.2023, 18:00
Eulerpool News 26. Okt. 2023, 18:00

BMW investiert in die Zukunft: In nur zwei Jahren will der Automobilhersteller eine neue Generation von Elektroautos auf den Markt bringen, die mit 30 Prozent mehr Reichweite und Ladegeschwindigkeit überzeugen soll. Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic gab am Donnerstag den Startschuss für die Musterproduktion der dafür nötigen Batteriezellen im kleinen Pilotwerk in Parsdorf bei München. Diese Batteriezellen werden ab 2025 in den Modellen der "Neuen Klasse" zum Einsatz kommen.

Das Pilotwerk ermöglicht es BMW, die selbst entwickelte Batteriezelle zusammen mit den späteren Lieferanten zu optimieren und die massenhafte Fertigung auszuprobieren. Jährlich eine Million Zellen können hier produziert werden. Zusammenarbeiten werden Experten aus Einkauf, Forschung, Entwicklung und Produktion, um das langfristige Ziel einer vollständig kreislauffähigen Batteriezelle zu erreichen.

Dies ist laut dem Unternehmen angesichts der teuren Rohstoffe auch wirtschaftlich notwendig. Der Autobauer hat bereits erste Batteriezellen aus 100 Prozent recyceltem Kathodenmaterial hergestellt.

Bei der Zellfertigung werden zunächst Graphit für die Anode und Nickeloxide für die Kathode mit Binde- und Lösemitteln gemischt und auf hauchdünne Metallfolien aufgetragen, "dünner als die Fäden eines Spinnennetzes". Die beschichteten Folien werden dann in das Zellgehäuse eingesetzt, das mit Elektrolyt befüllt wird. Die röhrenförmigen Batteriezellen sind etwa zehn Zentimeter hoch.

Sie werden anschließend von BMW in eigenen Batteriefabriken nahe den Autowerken zu großen, schweren Hochvolt-Speichern zusammengebaut. Die ersten Modelle der "Neuen Klasse" sollen im ungarischen Debrecen und im Stammwerk München vom Band laufen.

Um die Zukunftsfähigkeit als Industriestandort zu sichern, setzt BMW auf die Stärken des Landes: das Bildungswesen und das erstklassige Forschungsnetzwerk. Deshalb hat das Unternehmen sein Kompetenzzentrum für Batteriezellenfertigung in Parsdorf für 170 Millionen Euro aufgebaut. Mit Blick auf die aktuelle Lage kritisierte Nedeljkovic die Bundesregierung und die EU deutlich.

Die Wirtschaft sei "zunehmend mit kurzfristig wirkenden Gesetzesänderungen und einer anwachsenden Bürokratie konfrontiert", was Investitionen bremse und den Industriestandort im internationalen Vergleich zurückfallen lasse. Ungewisse Transportwege, hohe Energiekosten und mangelnde Netzabdeckung seien für einen modernen Industriestandort nicht akzeptabel, betonte der BMW-Produktionschef.

Deutschland und Europa müssten daher darauf achten, im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsräumen nicht zurückzufallen. Die Herausforderungen seien jedoch lösbar, solange auf die Stärken des Landes wie das Kompetenzzentrum für Batteriezellenfertigung gesetzt werde. Dies zeige, dass BMW auch für die Zukunft gerüstet ist und seine führende Rolle als Hersteller hochwertiger Elektroautos behaupten wird.

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