Das Energietechnikunternehmen Siemens Energy führt derzeit Gespräche mit der Bundesregierung über die Gewährung staatlicher Bürgschaften in Höhe von bis zu 15 Milliarden Euro. Wie die renommierte Wirtschaftszeitschrift "WirtschaftsWoche" (Wiwo) unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, sollen die Bürgschaften für Kredite gewährt werden. Weder Siemens Energy noch die Bundesregierung haben den Bericht bisher kommentiert.
Auch der "Spiegel" berichtet über die möglichen staatlichen Bürgschaften, nennt jedoch eine geringere Summe. Die mögliche Gewährung von Bürgschaften hat bereits Auswirkungen auf den Finanzmarkt und die Aktienkurse von Siemens Energy. Am Donnerstagmorgen fielen die Aktien des Unternehmens auf ein Rekordtief und verloren rund 5 Prozent an Wert.
Die Gewährung staatlicher Bürgschaften soll laut "WirtschaftsWoche" einem Szenario vorbeugen, in dem Banken aufgrund der aktuellen finanzwirtschaftlichen Lage Kreditlinien von Siemens Energy streichen oder verteuern könnten. Das Unternehmen kämpft besonders in der Windkraftsparte mit Problemen und wird für das abgelaufene Geschäftsjahr voraussichtlich einen Verlust in Milliardenhöhe verzeichnen. Dagegen laufen andere Geschäftsfelder gut und das Unternehmen befindet sich in einer soliden Auftragslage.
Die Aktien von Siemens Energy sind bereits stark von den Problemen im Windgeschäft betroffen und sind das DAX-Schlusslicht des Jahres 2023 mit einem Kursverlust von fast 40 Prozent. Ohne die staatlichen Bürgschaften müsste das Unternehmen möglicherweise auf wichtige Großaufträge verzichten, so die "Wiwo". Laut Berichten ziert sich auch die frühere Muttergesellschaft Siemens, in die Bresche zu springen. Die Aktien von Siemens fielen auf der Handelsplattform Tradegate um 1,8 Prozent. Das Unternehmen hält noch Anteile an der ehemaligen Tochter.
Siemens Energy geht bereits seit längerem aufgrund der massiven Probleme im Windgeschäft von einem Verlust in Milliardenhöhe aus. In dieser schwierigen Lage sind die staatlichen Bürgschaften ein wichtiges Instrument zur Stabilisierung des Unternehmens, jedoch sind die Verhandlungen und die mögliche Unterstützung seitens der früheren Muttergesellschaft noch nicht abgeschlossen. Die künftige Entwicklung von Siemens Energy und die Entscheidung über die Bürgschaften bleiben somit abzuwarten.