Technology
Trotz Wachstum verfehlen die Ergebnisse von TeamViewer die Markterwartungen
Im Q3 verzeichnete der Softwareanbieter TeamViewer erneut ein zweistelliges Wachstum, blieb jedoch hinter den Prognosen

TeamViewer feiert erneut ein starkes Wachstum im dritten Quartal 2023, zeigt sich jedoch von den eigenen Erwartungen enttäuscht. Dennoch konnte das Unternehmen dank der strikten Kostenkontrolle sowie positiver Währungs- und Timing-Effekte eine überraschend hohe bereinigte EBITDA-Marge erzielen.
Der Anbieter von Fernwartungssoftware bestätigt seine Prognose für das laufende Jahr. Im Zeitraum von Juli bis Ende September stiegen die Billings (abgerechnete Umsätze) um 4 Prozent auf 149,9 Millionen Euro. Währungsbereinigt betrug das Wachstum sogar 8 Prozent. Der Umsatz nahm um 10 Prozent auf 158,1 Millionen Euro zu. Die Bereiche kleiner Unternehmen und Privatkunden verzeichneten eine Steigerung der Billings um 4 Prozent, währungsbereinigt um 9 Prozent. Im Enterprise-Geschäft wuchsen die Billings um2 Prozent, währungsbereinigt um 6 Prozent.
Das beeindruckende Umsatzwachstum von 22 Prozent im Enterprise-Bereich ist unter anderem auf Up- und Cross-Selling-Maßnahmen zurückzuführen. Zudem konnte die Kundenbasis im Enterprise-Segment um 738 auf 4.034 Kunden zum Ende des dritten Quartals gesteigert werden.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 70,3 Millionen Euro und verzeichnete somit einen Anstieg um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies übertraf die Schätzungen der Analysten von 61 Millionen Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte auf 44 Prozent, im Vergleich zu 41 Prozent im Vorjahresquartal. Auch hier lagen die Einschätzungen der Analysten von 38,9 Prozent deutlich unter der tatsächlichen Entwicklung.
Unter dem Strich konnte TeamViewer dank geringerer Wertminderungen den Gewinn von 16,48 Millionen Euro auf 26,54 Millionen Euro verbessern. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,16 Euro. Die Analysten hatten hingegen mit einem Ergebnis nach Steuern von30 Millionen Euro und einem Ergebnis je Aktie von 0,18 Euro gerechnet.
Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit einem Umsatzwachstum von10 bis14 Prozent auf 620 Millionen bis 645 Millionen Euro. Zudem strebt TeamViewer eine stabile Profitabilität an, wobei die bereinigte EBITDA-Marge bei etwa 40 Prozent liegen soll (im Vergleich zu 41 Prozent im Vorjahr). CEO Oliver Steil zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich des Jahresausblicks und betont, dass das Unternehmen gut aufgestellt sei. In den ersten neun Monaten erzielte TeamViewer bereits einen Umsatz von 463,6 Millionen Euro. Die Umsatzprognose für 2023 liegt bei 620 Millionen bis 645 Millionen Euro.
Auf die Frage von Dow Jones Newswires, ob es eventuell eine Anpassung der Umsatzprognose geben werde, antwortete Steil zurückhaltend: "Wir operieren immer noch in einem unsicheren Umfeld und die Vorhersage des Jahresendgeschäfts gestaltet sich schwierig". Dennoch zeigt sich Das Americas-Geschäft hat in diesem Quartal eine positive Entwicklung gezeigt im Vergleich zu den beiden vorherigen Quartalen. Trotzdem bleibt das Geschäft insgesamt anspruchsvoll und aufgrund des hohen Zinsniveaus zögern die Kunden ihre Investitionen hinaus. Jedoch ist das amerikanische Geschäft von TeamViewer kein Fall für einen radikalen Wandel und zeigt Anzeichen der Stabilisierung.