Adtran Holdings kündigt Dividendenstopp und Sparmaßnahmen an
Eulerpool Research Systems •8. Nov. 2023
Adtran Holdings kündigt an, vorerst keine Dividende mehr auszuschütten und Sparmaßnahmen zu ergreifen, um mit den derzeitigen Geschäftsschwierigkeiten umzugehen. Die Umsatz- und Margenergebnisse des aktuellen vierten Quartals sollen die Erwartungen der Experten deutlich verfehlen, wie das im SDax gelistete US-Unternehmen in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Die gestrichene Dividende kommt ebenfalls überraschend, da bisher eine Quartalsausschüttung von neun Cent je Aktie erwartet wurde. Dies führte zu einem Einbruch der Aktien des Telekomausrüsters um mehr als zehn Prozent im frühen Handel.
Für das Schlussquartal prognostiziert Adtran Holdings einen Umsatz zwischen 210 Millionen und 240 Millionen US-Dollar. Die operative Marge, also der Anteil des um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnisses am Umsatz, wird voraussichtlich zwischen minus sieben und null Prozent liegen, wenn Kosten für Zukäufe und Konzernumbau herausgerechnet werden. Das Unternehmen strebt eine positive operative Marge für das zweite Quartal 2024 an. Eckdaten wurden bereits Mitte Oktober von Adtran Networks, der deutschen Tochtergesellschaft, veröffentlicht.
Die Aktie des US-Unternehmens verlor zuletzt rund 7,4 Prozent und liegt bei 6,23 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier somit fast drei Viertel seines Wertes verloren. Die Marktkapitalisierung des US-Unternehmens liegt aktuell bei rund 490 Millionen Euro, während Adtran Networks, die Tochtergesellschaft, mittlerweile auf etwas über eine Milliarde Euro geschätzt wird. Die Aktien der deutschen Tochter blieben im frühen Dienstagshandel mit 19,98 Euro unverändert zum Vortag.
Adtran Networks wurde im dritten Quartal ebenfalls von einer schwachen Nachfrage getroffen. Unternehmenschef Tom Stanton äußerte die Erwartung, dass die Unsicherheit bei den Kunden bis ins Jahr 2024 anhalten werde. Trotzdem sei das Unternehmen dank seiner starken Marktposition gut darauf vorbereitet, von einer Rückkehr der Kunden zu einem normalisierten Investitionsverhalten im Bereich Netzausbau zu profitieren.
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Erlöse in den drei Monaten bis Ende September um fast ein Fünftel auf knapp 146 Millionen Euro, wie Adtran Networks am Dienstag in München mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich um etwas mehr als ein Viertel auf 8,7 Millionen Euro.
Die Entwicklung kam nicht überraschend, da Unternehmenschef Tom Stanton bereits im Sommer ein schwaches Geschäft im zweiten Halbjahr angekündigt und die Umsatz- und Gewinnprognose stark gesenkt hatte. Diese Prognose wurde nun mit der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal bestätigt.
Für das laufende Jahr rechnet Adtran Networks mit einem Umsatzrückgang im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Eine konkrete Gewinnprognose wurde nicht gegeben, jedoch wurde eine deutliche Reduzierung des operativen Ergebnisses für das laufende Jahr angekündigt.
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