Bahnkorridore: Sanierung mit verlängertem Zeithorizont

Eulerpool Research Systems 18. Juni 2025

Takeaways NEW

  • Die Deutsche Bahn verlängert den Zeitrahmen für die Sanierung von stark frequentierten Strecken bis Mitte der 2030er Jahre.
  • Die Anpassung resultiert aus Rückmeldungen von Branchenexperten, um realistische Umsetzung ohne Überforderung der Bahnkunden zu gewährleisten.
Die Deutsche Bahn plant eine umfassende Anpassung ihres Zeitplans für die Sanierung von über 40 der am stärksten frequentierten Bahnstrecken. Gemäß den jüngsten Plänen soll der letzte dieser sogenannten Korridore nun erst Mitte der 2030er Jahre fertiggestellt werden, anstatt wie ursprünglich vorgesehen bis 2031. Die geplante Anzahl der jährlichen Sanierungsprojekte wird dabei auf maximal fünf reduziert. Ein Vorschlag für den überarbeiteten Zeitplan, basierend auf Rückmeldungen aus Bau- und Bahnindustrie, wurde von der Tochtergesellschaft DB InfraGo erarbeitet. Dieser wird Gegenstand von Beratungen mit Branchenvertretern, Verbänden und den Bundesländern sein. Die endgültige Entscheidung obliegt dem Bund. Im Einklang mit dem Koalitionsvertrag wird derzeit das Korridorsanierungskonzept durchleuchtet, um es bei Bedarf zu verfeinern. Das Projekt der umfassenden Erneuerung der Schieneninfrastruktur wurde ursprünglich von der vorherigen Bundesregierung angestoßen und ist ein Herzensprojekt des ehemaligen Verkehrsministers Volker Wissing. Ziel ist es, ein überlastetes Netz langfristig baufrei und zuverlässiger zu gestalten. So hatte die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim eine Sanierung bereits durchlaufen, während die Strecke Hamburg-Berlin aktuell ansteht. Dies bringt zunächst erhebliche Belastungen für Pendler und den Bahnverkehr mit sich, da umfangreiche Sperrungen nötig sind. Die bisherige Kritik am ambitionierten und als politisch motiviert empfundenen Zeitplan ist nun einer moderateren Begeisterung gewichen. Vertreter der Güterverkehrsbranche hatten stets auf die unvermeidlichen Kapazitätsengpässe hingewiesen, sollten bis zu neun Korridore gleichzeitig bearbeitet werden. Der nun erarbeitete Korrekturvorschlag wird als Schritt in die richtige Richtung bewertet. Patrick Schnieder, der neue Bundesverkehrsminister, hält am Grundkonzept der Sanierungen fest, betont jedoch die Notwendigkeit einer realistischen Umsetzung ohne Überforderung der Bahnkunden. Das Streben der Bahn, die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr auf bis zu 80 Prozent bis 2027 zu steigern, bleibt ambitioniert, stößt jedoch auf Skepsis bei Interessenverbänden. Der Fahrgastverband Pro Bahn bezweifelt die Machbarkeit dieser Ziele und äußert Zweifel an der Realisierbarkeit der Pläne.

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