Barclays und das Klima-Dilemma: Auf Kurs bleiben, während sich US-Banken zurückziehen

Eulerpool Research Systems 14. Jan. 2025

Takeaways NEW

  • Barclays bleibt trotz US-amerikanischer Rückzüge der Net-Zero Banking Alliance und Kritik an Klimastrategien auf Kurs.
  • Das Unternehmen wird für seine fossilen Brennstofffinanzierungen kritisiert, setzt aber klare Netto-Null-Strategien um.
Inmitten von Turbulenzen im Bereich der Klimafinanzierung steht Barclays vor neuen Herausforderungen. Der britische Finanzkonzern hat ein internes Memo an seine Mitarbeiter versandt, um Fragen bezüglich seines Verbleibs in einer von Klimabündnissen verlassenen Allianz zu addressieren. Darin wird den Beschäftigten geraten, das Thema nicht von sich aus anzusprechen, jedoch stehen klare Argumentationslinien bereit, falls Kunden nachfragen. Dies folgt auf den Rückzug mehrerer großer US-Institute aus der Net-Zero Banking Alliance (NZBA), die von Angriffen der Republikaner auf klimapolitisches Engagement geprägt waren. Die Entwicklungen in den USA haben auch auf der anderen Seite des Atlantiks Wellen geschlagen. Während Barclays sich in seinem internen Papier nicht explizit zur NZBA bekennt, haben europäische Banken wie ING, Deutsche Bank und Standard Chartered ihre fortwährende Unterstützung betont. Laut Memo bleibt Barclays dem Netto-Null-Ziel verpflichtet, wobei die Zugehörigkeit zu externen Gruppen im Rahmen ihrer Strategie kontinuierlich geprüft werde. Verstärkt werden US-Banken aufgrund intensiver Angriffe von Seiten der Republikanischen Partei, die klimapolitisches Engagement als "woke" Kapitalismus verurteilt. Der Rückzug dieser Banken steht im Kontrast zu europäischen Finanzinstitutionen, die sich strikterer Klimaregulierung unterordnen und klar zu ihrer Allianz-Treue stehen. Ein Sprecher von Standard Chartered äußerte: „Unsere Position ist eindeutig, wir haben keinerlei Absicht, die NZBA zu verlassen.“ Die Marschrichtung der britischen Bank bleibt weiterhin der Unterstützung ihrer Kunden im Übergang zu Netto-Null-Werten gewidmet. Dies soll durch die Finanzierung von Lösungen zur Emissionsreduzierung sowie durch Unterstützung bestehender Kunden im Energie- und Rohstoffsektor geschehen. Energieverantwortliches Engagement und finanzielle Zuverlässigkeit stehen somit im Vordergrund. Interessanterweise ist Barclays zugleich ein Ziel von Umweltaktivisten, die die Bank für ihre Finanzierungen in der fossilen Brennstoffindustrie kritisieren. Verglichen mit nordamerikanischen und asiatischen Banken, ist Barclays jedoch in diesem Bereich gemäßigter unterwegs. Noch bevor NZBA 2021 ins Leben gerufen wurde, hatte Barclays 2020 Netto-Null-Emissionen als Firmenziel gesetzt. Zu den strategischen Zielen gehört auch die Ausrichtung an den Vorgaben des Pariser Klimavertrags. Barclays' CEO CS Venkatakrishnan unterstützt diese Anstrengungen als Vorsitzender einer auf den Energiewandel fokussierten Taskforce. Daniel Hanna, der seit diesem Jahr die Nachhaltigkeitsbestrebungen bei Barclays leitet, kombinierte diese neue Aufgabe mit seiner Rolle im nachhaltigen und Übergangsfinanzbereich. Sein Vortritt ging einher mit einer neu geschaffenen Energiewandelabteilung zur Nutzung des erwarteten Abkehrs von fossilen Brennstoffen.

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