Börsen im Sturzflug: US-Zollpolitik setzt Dax und MDax unter Druck

Eulerpool Research Systems 7. Apr. 2025

Takeaways NEW

  • Deutsche Aktienmärkte erleben dramatische Verluste durch US-Zollpolitik.
  • Börsen weltweit unter Druck, mögliche Rezession und Inflation befürchtet.
Inmitten einer turbulenten Woche auf den internationalen Finanzmärkten hat sich der Ausverkauf deutscher Aktien am Montag beschleunigt. Am Morgen erlebte der Dax-Index einen dramatischen Rückgang von rund 10 Prozent, bevor er sich nur leicht auf ein Minus von 6,46 Prozent bei 19.309,29 Punkten stabilisierte. "Die Nerven liegen aktuell blank", beobachtet Andreas Lipkow, ein erfahrener Marktanalyst. Zum dritten Mal in Folge scheint der Dax in der Verlustzone festzustecken. Besonders alarmierend ist der Fall unter die langfristige 200-Tage-Durchschnittslinie, was als wichtiger Indikator für nachhaltige Trends gilt. Die seit Jahresbeginn aufgebauten Gewinne sind mittlerweile Geschichte. Der MDax, repräsentativ für mittelgroße Unternehmen, fiel ebenfalls um 6,59 Prozent auf 23.733,41 Punkte. Der EuroStoxx 50, der die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone misst, musste einen Rückgang von 6 Prozent hinnehmen. Auf globaler Ebene setzten sich die Abwärtsbewegungen fort; asiatische Indizes befanden sich auf Talfahrt und auch die Börsen in New York signalisierten weitere Verluste. Mit Chinas zügiger Reaktion auf die neuen US-Zölle, durch die es zu umfangreichen Gegenzöllen kam, die ab dem 10. April wirksam werden, scheint der nächste Handelskrieg unausweichlich, analysiert Christian Henke von IG. Sorgen um eine mögliche globale Rezession und steigende Inflation machen die Runde, befeuert durch die Äußerungen von Jerome Powell, dem US-Notenbankchef. Powells Warnungen vor möglichen Preissteigerungen und einer konjunkturellen Abkühlung in den USA tragen zur Nervosität der Börsianer bei. Am vergangenen Mittwochabend hatte US-Präsident Donald Trump überraschend neue Zölle gegen mehrere Länder verhängt. Trotz seiner Signalisation zur Gesprächsbereitschaft, betonte Handelsminister Howard Lutnick, dass die US-Regierung ihren strikten Kurs beibehalten werde. Gleichzeitig berät die EU in Luxemburg, wie man auf Trumps aggressive Zollpolitik reagieren könnte. Im Dax waren Rüstungstitel besonders von den jüngsten Entwicklungen betroffen. Rheinmetall büßte fast 10 Prozent ein, während Hensoldt und Renk im MDax noch drastischere Verluste hinnehmen mussten. Trotz dieser Rückschläge gehören sie seit Jahresbeginn zu den Gewinnern, ähnlich wie Thyssenkrupp, die sich zuletzt auf das U-Boot-Geschäft fokussierten und nun einen Rückgang von 10,3 Prozent erlebten. Auch andere Aktien, die in den letzten Monaten gut performt hatten, mussten Verluste hinnehmen. Die Commerzbank und Heidelberg Materials im Dax sowie Alzchem und Klöckner & Co im SDax verloren deutlich an Wert. In diesem schwierigen Marktumfeld konnten positive Unternehmensnachrichten kaum positiv abfärben. So landete Qiagen mit einem leichten Kursgewinn dank guter Quartalszahlen und angehobener Prognosen an der Dax-Spitze. Bayer hingegen schwächelte mit minus 5,7 Prozent und setzt weiterhin auf ein Urteil des US Supreme Court, um die belastenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten beizulegen.

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