Chinas Dilemma: Zwischen Diplomatie und Neutralität im Nahen Osten
Eulerpool Research Systems •19. Juni 2025
Takeaways NEW
- China vermeidet militärische Unterstützung des Iran und hält sich an wirtschaftliche Beziehungen.
- Eine Eskalation im Nahen Osten könnte Chinas Energiesicherheit bedrohen, bietet aber auch strategische Vorteile.
Peking hat seine ablehnende Haltung zu Israels Angriffen auf den Iran unmissverständlich klargestellt. Präsident Xi Jinping verzichtet jedoch weiterhin darauf, Teheran mit militärischem Material zu unterstützen. Die Annäherung Chinas an den Iran bleibt wirtschaftlich geprägt und zeigt Parallelen zu Pekings Haltung gegenüber Russland.
Chinas Fokus liegt auf Deeskalation, wie die wiederholten Appelle an die USA und andere Nationen verdeutlichen, den Dialog zu suchen und die Lage nicht weiter zu verschärfen. Trotz wachsender Spannungen beschränkt sich China darauf, seine gewohnten Handelsbeziehungen zum Iran aufrechtzuerhalten, wie auch im Falle Russlands gesehen. Diese Positionierung vermeidet gezielt das Risiko von US-Sanktionen.
Die Beziehung Chinas zum Iran hat sich in den letzten Jahren erheblich verfestigt. Der Beitritt des Iran zur Shanghai Cooperation Organization und zur BRICS-Gruppe unterstreicht Pekings Interesse an einer verstärkten geopolitischen Zusammenarbeit. Dennoch überwiegen Chinas wirtschaftliche Interessen im gesamten Golfraum deutlich gegenüber denjenigen im Iran. Zwar exportiert der Iran etwa 90% seines Öls nach China, doch könnte bei Bedarf die Versorgung durch OPEC+-Staaten ersetzt werden.
Ein direktes Eingreifen Chinas in Form von Waffenlieferungen ist aufgrund politischer Zurückhaltung und strategischer Überlegungen äußerst unwahrscheinlich. Stattdessen könnte eine Vermittlerrolle in Betracht gezogen werden, wenn auch mit ungewissem Ausgang, da weder Israel noch der Iran diese Bemühungen wohlwollend aufnehmen würden.
Die größte Herausforderung für Peking dürfte ein eskalierender Konflikt sein, der die USA direkt involviert und Chinas Energiesicherheit bedrohen könnte. Ein Anstieg der Rohstoffpreise wäre kontraproduktiv für die Stabilisierung des Wirtschaftswachstums, besonders in Zeiten wachsender Handelsbarrieren und eines anhaltenden Immobilienabschwungs in China.
Eine mögliche Ablenkung der USA durch stärkere Nahost-Engagements könnte jedoch als Vorteil für China gesehen werden, schreibt Bloomberg Economics-Analyst Alex Kokcharov. Solch ein Szenario könnte die strategische Konkurrenz zwischen den beiden Weltmächten in den Hintergrund rücken und Chinas geopolitischen Spielraum erweitern.
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