Dax trotzt Zolldrohungen: Markt bleibt gelassen

Eulerpool Research Systems 14. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Dax zeigt sich widerstandsfähig trotz Zolldrohungen aus den USA.
  • Chemiebranche im Fokus durch Gewinnwarnungen, positive Analystenkommentare beeinflussen Aktien.
Trotz einer neuen Zolldrohung aus den USA zeigt sich der Dax erstaunlich widerstandsfähig und konnte seine anfänglichen Kursverluste am Montag leicht eindämmen. Nachdem der deutsche Leitindex vormittags fast ein Prozent eingebüßt hatte, lag das Minus zur Mittagszeit nur noch bei 0,73 Prozent und notierte bei 24.078,12 Punkten. Doch die Ruhe trügt. Marktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets betont, der Dax befinde sich in einer Konsolidierungsphase und gebe somit etwas nach, um die Euphorie der ersten Jahreshälfte zu verarbeiten. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, ab dem 1. August Einfuhren aus der Europäischen Union mit einem Zoll von 30 Prozent zu belegen. Diese Nachricht hat nicht nur bei Anlegern für Unruhe gesorgt. EU-Kommissar Maros Sefcovic kündigte bereits Gegenzölle an, die den Mitgliedsstaaten demnächst vorgestellt werden sollen. Marktbeobachter Andreas Lipkow kritisierte die EU für ihre Unterschätzung dieser Entwicklungen und zog den Vergleich eines flüchtenden Hasen. Die Experten von Index Radar stellten fest, dass trotz der Rhetorik Trumps eine gewisse Sorglosigkeit am Markt herrsche, und das Prinzip Hoffnung regiere. Neben dem Dax mussten auch andere europäische Indizes Federn lassen. Im MDax sank der Wert um 0,61 Prozent, während der EuroStoxx 50 um 0,64 Prozent nachgab. Der Blick nach Asien zeigt ein freundlicheres Bild, insbesondere die chinesischen Börsen signalisierten Zuversicht angesichts eines weiterhin wachsenden Außenhandels. Innerhalb der Unternehmenslandschaft rückte die Chemiebranche durch Gewinnwarnungen von BASF und Brenntag in den Fokus, die ihre Gewinnprognosen nach unten korrigierten. Überraschenderweise erholten sich BASF-Papiere nach einem kurzen Einbruch um 0,4 Prozent. Dagegen traf die Gewinnwarnung von Brenntag die Anleger schwerer, was zu einem Kursrückgang von 2,3 Prozent führte. Ein Lichtblick kam von Bayer, dessen Aktien um 0,4 Prozent stiegen, da das Unternehmen in den USA neue Einsatzmöglichkeiten für das Medikament Finerenon im Bereich der Herzinsuffizienz erhält. Auch die Stahlsparte von Thyssenkrupp konnte für Aufsehen sorgen, da ein tariflicher Kompromiss mit der IG Metall bis 2030 erzielt wurde. Trotz finanzieller Einbußen und Stellenabbau stürzten die Thyssenkrupp-Aktien um 1,4 Prozent ab. Drägerwerk versprach ein positives Jahresziel trotz eines Rückgangs im zweiten Quartal und zeigte sich angesichts eines wachsenden Auftragseingangs optimistisch. Im SDax schloss das Unternehmen mit einem Plus von 1,2 Prozent. Mutares hingegen verzeichnete einen Kursrückgang von 0,6 Prozent nach der Ankündigung, den Obst- und Gemüselogistiker Fuentes zu übernehmen. Analystenkommentare spielten eine bedeutende Rolle bei der Aktienbewegung. Eine Aufstufung durch Kepler Cheuvreux ließ Renk um 3,5 Prozent steigen, während United Internet um 2,0 Prozent zulegte, angeregt durch eine positive Einschätzung von Andrew Lee bei Goldman Sachs, der das Unternehmen als potenziellen Gewinner einer Branchenkonsolidierung im Telekomsektor sieht.

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