Dax verliert an Fahrt: Quartalsbilanzen und Konjunkturdaten im Fokus

Der deutsche Leitindex Dax musste am Donnerstag einen Rückschlag verkraften, als er die wichtige Schwelle von 23.476 Punkten unterschritt und um 0,48 Prozent auf 23.412,79 Punkte sank. Noch zu Wochenbeginn hatte der Dax von der Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China profitiert und sich dem 24.000-Punkte-Marke genähert. Doch zum Ende des Handelstages kehrte Ernüchterung ein, und der Index sucht seither nach Stabilität. Im Gegenzug zeigte sich der MDax, der Index der mittelständischen Unternehmen, mit einem Anstieg um 0,44 Prozent auf 29.626,67 Punkte in besserer Verfassung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erlebte hingegen einen Rückgang um 0,68 Prozent auf 5.366,92 Zähler. Am Donnerstagmorgen standen zahlreiche Quartalsberichte im Fokus der Investoren und lieferten mitunter enttäuschende Ergebnisse. Schwergewichte wie Siemens, Telekom und Allianz sind besonders bedeutend. Begleitet wurde dieser Berichtreigen von wichtigen wirtschaftlichen Daten aus den USA, die der US-Notenbank Hinweise für ihre Zinsentscheidungen liefern sollen. Der Markt reagierte besonders empfindlich auf die Dax-Unternehmen, die Berichte veröffentlichten. Merck befand sich mit einem Minus von 4,4 Prozent am Index-Ende, nachdem sie ihre Jahresziele aufgrund von Wechselkursschwankungen senken musste. Auch Siemens musste einen Kursverlust von 3,3 Prozent hinnehmen, trotz guter Quartalsergebnisse. Die Opel-Konzerne Allianz und RWE verloren ebenfalls an Boden mit Einbußen von 3,0 bzw. 3,2 Prozent. Ein Lichtblick war die Deutsche Telekom, die nahezu unverändert blieb und ihren Gewinnausblick dank des Erfolgs ihrer US-Tochter T-Mobile US anhob. Unter den Unternehmen aus dem MDax rückte insbesondere Thyssenkrupp in den Fokus, deren Aktie um 9,5 Prozent fiel, was die Analysten an der Erreichbarkeit der Jahresziele zweifeln ließ. Auch kleinere Firmen wie SFC Energy, Energiekontor, Thyssenkrupp Nucera, Ceconomy, MLP und Dermapharm hatten mit Rückschlägen zu kämpfen, während Jost Werke im SDax mit einem Plus von 3,5 Prozent reüssierte.