Deutsche Brillenindustrie: Stagnierende Nachfrage trotz steigender Bedarfe

Die Nachfrage nach deutschen Brillen, Kontaktlinsen und Ferngläsern bleibt weiterhin auf einem stabilen, aber wenig dynamischen Niveau. Laut dem Industrieverband Spectaris konnte der Umsatz der Hersteller im vergangenen Jahr nominal nur um 1,0 Prozent auf 4,92 Milliarden Euro gesteigert werden. Auf der Internationalen Optik- und Designmesse opti in München wurden zum Auftakt diese Zahlen veröffentlicht. Eine deutlich eingetrübte Konsumneigung der Verbraucher war einer der Gründe, warum das Umsatzwachstum im Jahr 2023 etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, wie Spectaris betonte. Auch aus dem Auslandsgeschäft seien kaum Impulse gekommen. Trotz der Inflation konnte das Inlandsgeschäft mit einem Umsatz von 2,45 Milliarden Euro lediglich um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Das Auslandsgeschäft verzeichnete einen Zuwachs von 0,8 Prozent und erzielte dabei einen Umsatz von 2,47 Milliarden Euro. Während die Exporte nach Asien um 10 Prozent zulegten, gingen die Exporte nach Nordamerika um 10 Prozent zurück. Die Anzahl der Mitarbeiter in der deutschen Augenoptik-Industrie sank um 1 Prozent auf 20.400. Trotz der aktuellen Lage zeigte sich die Spectaris-Bereichsvorsitzende Mirjam Rösch optimistisch. Die Alterung der Bevölkerung und die zunehmende Kurzsichtigkeit bei jungen Menschen würden zu einem stetig steigenden Bedarf an Brillen und Kontaktlinsen führen. Die vermehrte Nutzung von Smartphones und kleinen Bildschirmen trage zusätzlich zur Zunahme von Sehfehlern bei. Mittel- und langfristig stehe die Branche daher vor positiven Wachstumsaussichten. Laut Verbandsangaben tragen mittlerweile rund 46 Millionen Menschen in Deutschland eine Brille oder Kontaktlinsen. Auf der opti, die bis Sonntag in München stattfindet, präsentieren 390 Aussteller ihre neuesten Produkte und Innovationen.