Deutsche Industrieproduktion überrascht mit leichtem Aufwärtstrend

Eulerpool Research Systems 7. Juli 2025

Takeaways NEW

  • Die deutsche Industrieproduktion stieg im Mai um 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat an.
  • Expertenmeinungen sind geteilt: Einige sehen Stabilisierungstendenzen, während andere vor zu frühem Optimismus warnen.
Die Industrieproduktion Deutschlands hat im Mai entgegen den Erwartungen der Analysten einen Anstieg verzeichnet. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldete einen Zuwachs der Fertigung im Verarbeitenden Gewerbe um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im April war der Rückgang stärker als zuvor bekannt. Das Minus wurde auf 1,6 Prozent korrigiert, nachdem zuvor ein Rückgang von 1,4 Prozent gemeldet worden war. Experten hatten im Vorfeld für Mai eine Fortsetzung des Trends zu einem leichten Produktionsrückgang prognostiziert und im Schnitt mit einem Minus von 0,2 Prozent gerechnet. Entgegen diesen Erwartungen stieg die Produktion im Jahresvergleich um 1,0 Prozent. Besonders trugen der Energiesektor mit einem Plus von 10,8 Prozent, die Pharmabranche mit einem Anstieg von 10 Prozent und die Automobilindustrie, die um 4,9 Prozent zulegte, zur positiven Bilanz bei. Dem gegenüber stand ein Rückgang in der Bauproduktion. Das Bundeswirtschaftsministerium hob die Fortsetzung des Aufwärtstrends trotz der Herausforderungen durch US-Zollkündigungen hervor. Diese Entwicklung während der Frist der US-Zölle sei von Unsicherheit geprägt. Die Prognose für das Sommerhalbjahr hängt maßgeblich von den handels- und geopolitischen Rahmenbedingungen ab. Die Expertenmeinungen zu den aktuellen Daten gehen auseinander. Ralph Solveen von der Commerzbank erkennt eine Produktion oberhalb des Quartalsdurchschnitts und blickt zuversichtlich auf eine Stabilisierung der Industrie. Die weiteren Quartale könnten jedoch Auftrieb erfahren, auch dank erwarteter fiskalpolitischer Impulse im kommenden Jahr. Carsten Brzeski von der Bank ING sieht zwar Anzeichen einer konjunkturellen Erholung, warnt jedoch vor zu frühem Optimismus. Thomas Gitzel von der VP Bank äußert sich skeptischer, da die schwachen Einzelhandelsumsätze auf eine träge Entwicklung des privaten Konsums schließen lassen und somit kein starkes Wachstum erwarten lassen.

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