Deutschland unter Druck: Stahlkrise zeigt historische Produktionstiefs
Eulerpool Research Systems •18. Juli 2025
Takeaways NEW
- Stahlproduktion in Deutschland sinkt auf historisches Tief.
- Thyssenkrupp plant umfassende Arbeitsplatzreduktionen bis 2030.
Die deutsche Stahlindustrie, ein Eckpfeiler der heimischen Wirtschaft, erlebt derzeit schwierige Zeiten. Im Angesicht einer herausfordernden internationalen Konkurrenz und einer schwächelnden Konjunktur produziert Deutschland deutlich weniger Rohstahl. Im ersten Halbjahr ist die Stahlproduktion um annähernd 12 Prozent auf 17,1 Millionen Tonnen zurückgegangen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl kürzlich mitteilte. Dieser Rückgang ist nicht nur im Vergleich zu den Vorjahren beachtlich, sondern hat die Produktion auf ein Niveau gesenkt, das zuletzt während der Finanzmarktkrise 2009 beobachtet wurde. Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Vereinigung, bringt die besorgniserregende Lage des Standorts Deutschland auf den Punkt. Sie weist auf die besonderen Herausforderungen der Stahlbranche hin, die mit schwacher Nachfrage aus Schlüsselsektoren wie Bau, Maschinenbau und Automobil kämpft. Rippel ruft nach einem Stahlgipfel, einem politischen Spitzentreffen, das dringend benötigte Maßnahmen wie den europäischen Handelsschutz und wettbewerbsfähige Energiepreise zur Diskussion stellen soll. Die anhaltend hohen Energiepreise stellen eine enorme Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit dar, und es sei von enormer politischer Bedeutung, einen stabilen und international wettbewerbsfähigen Strompreis für energieintensive Industrien zu gewährleisten. Eine schnelle Senkung der Übertragungsnetzentgelte wird als erster Schritt gefordert. Ein weiterer Schlag für die Branche zeigt sich bei Thyssenkrupp Steel Europa, dem größten Stahlproduzenten des Landes. Hier werden Produktionskapazitäten reduziert und Arbeitsplätze abgebaut, um den Betrieb zukunftsfähig zu gestalten. Bis 2030 sollen die Mitarbeiterzahlen von 27.000 auf 16.000 sinken. Ein harter Sparplan, der nach langer Verhandlung mit der IG Metall beschlossen wurde, senkt die Einkommen der Beschäftigten um durchschnittlich acht Prozent.
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