Energiesektor in Europa auf Höhenflug: Geopolitische Spannungen treiben Kurse an
Eulerpool Research Systems •18. Juni 2025
Takeaways NEW
- Geopolitische Spannungen zwischen Israel und Iran führen zu einem Anstieg der Energieaktien in Europa.
- Analysten warnen vor einer anhaltenden hohen Risikoprämie für Ölpreise durch die geopolitische Lage.
Der europäische Energiesektor erlebt derzeit eine beachtliche Rally, ausgelöst durch die wachsenden Spannungen zwischen Israel und Iran, die Ängste vor Versorgungsunterbrechungen schüren. Diese geopolitischen Ereignisse lassen Ölpreise und Aktien von Energieunternehmen auf dem gesamten Kontinent stark ansteigen.
Der Euro STOXX 600 Energy Index, der große europäische Öl- und Gasunternehmen wie BP, TotalEnergies, Eni und Repsol abbildet, ist bisher um fast 8% im Monatsvergleich gestiegen und steuert auf den stärksten Monatsgewinn seit Oktober 2022 zu.
Diese Entwicklung steht im deutlichen Gegensatz zum breiteren Euro STOXX 600 Index, der im gleichen Zeitraum um 1% gesunken ist. Die daraus resultierende 9-Prozentpunkte-Differenz markiert die größte monatliche Outperformance des Energiesektors seit Mai 2022 und verdeutlicht die verstärkte Fokussierung der Investoren auf Energieaktien angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen im Nahen Osten.
Mit einem Anstieg von 9% im Juni steuert die Aktie von BP auf den besten Monat seit September 2023 zu. Der italienische Konzern Eni verzeichnet einen Zuwachs von 9,1% – seine stärkste Monatsleistung seit Oktober 2022 –, während TotalEnergies um 7% zulegt, ein Niveau, das zuletzt im April 2024 gesehen wurde. Die portugiesische Galp Energia führt die Sektor-Gewinne mit einem Sprung von 12% an.
Diese Entwicklungen spiegeln auch die signifikante Rally bei den Ölpreisen wider. Der Preis für Brent-Rohöl ist auf 75 Dollar pro Barrel gestiegen, ein Zuwachs von 20% in diesem Monat und damit der stärkste monatliche Anstieg seit November 2020, als Erfolgsmeldungen über COVID-19-Impfstoffe die globalen Märkte beflügelten.
Analysten warnen, dass die eingebettete geopolitische Risikoprämie die Ölpreise länger hoch halten könnte. Nach israelischen Luftangriffen auf iranische Ziele droht Teheran mit der möglichen Schließung der Meerengen, die fast 20 Millionen Barrel Rohöl und raffinierte Produkte täglich transportieren. Obwohl ein vollständiger Stopp unwahrscheinlich bleibt, könnten selbst begrenzte Störungen die Märkte erheblich verunsichern.
Warren Patterson, Leiter der Rohstoffstrategie bei ING, hebt hervor, dass fast ein Drittel des weltweit verschifften Öls durch diese Meerenge transportiert wird, und jegliche Bedrohung dieses Weges sofortige Signale an die Energiemärkte sendet. Patterson fügte hinzu, dass im Falle einer signifikanten Strömungsstörung die Ölpreise auf 120 Dollar pro Barrel steigen könnten.
In Washington fand am Dienstag ein hochrangiges Treffen von Präsident Donald Trump mit seinem nationalen Sicherheitsteam statt, um eine mögliche militärische Beteiligung der USA an der Seite Israels im Krieg gegen den Iran zu diskutieren. Zuvor hatte Trump den G7-Gipfel in Kanada unerwartet verlassen und Spekulationen über eine mögliche Veränderung der Außenpolitik entfacht.
Obwohl noch keine offizielle Entscheidung verkündet wurde, hat der Iran klar gewarnt, dass er US-Militärbasen im Nahen Osten ins Visier nehmen würde, sollten die USA in den Konflikt eingreifen.
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