Europäische Aktienmärkte zeigen Erholung – US-Notenbank sorgt für Unsicherheit

Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag eine leichte Erholungsphase durchlaufen. Der Leitindex EuroStoxx 50 legte bis zum Mittag um 0,83 Prozent zu und notierte auf 5.342,10 Punkten. Auch die Märkte außerhalb der Eurozone zeigten positive Tendenzen. Der Schweizer Index SMI verzeichnete einen Zuwachs von 0,62 Prozent und erreichte 11.984,81 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,48 Prozent auf 8.969,22 Punkte kletterte. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarks, wies auf positive Entwicklungen in den USA hin. Dort hatten Gerüchte über die Zukunft von Fed-Chef Powell die Märkte verunsichert, die sich jedoch nicht bestätigten. Solange Powells Position nur leicht angeschlagen scheint, bleibt die Volatilität der Märkte begrenzt. Dennoch bleibt die Möglichkeit seiner Entlassung eine potenzielle Gefahr für die Finanzmärkte, insbesondere in Bezug auf Staatsanleihen und die Währung der USA. Während einige Aktien am Vortag aufgrund neuer Zahlen erhebliche Verluste hinnehmen mussten, gab es nun erfreuliche Nachrichten. Der Schweizer Industriekonzern ABB profitierte von einem stärkeren Anstieg der Auftragseingänge im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum Umsatz und verbuchte ein Kursplus von 7,9 Prozent. Im Fahrzeugsektor fanden die Finanzzahlen von Volvo Cars positiven Anklang. Jefferies-Analyst Philippe Houchois lobte die Maßnahmen des Managements zur Sicherung der Liquidität. Der Wert, der zuvor stark gefallen war, konnte sich um über neun Prozent erholen. Die Reaktion auf die Ergebnisse von Novartis fiel verhaltener aus. Trotz solider Zahlen und einer erhöhten Prognose blieb die Begeisterung an den Märkten aus. UBS-Experten hoben hervor, dass Investoren auf eine deutlicher steigende Prognose gehofft hatten, und die Aktie zeigte sich wenig verändert. Im Bankensektor brachte Nordea enttäuschende Nachrichten. Die skandinavische Bank verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang von sieben Prozent aufgrund eines gesunkenen Zinsüberschusses. Ohne die Auflösung von Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle wäre der Verlust noch größer ausgefallen, und die Aktie verlor 3,5 Prozent. Auch bei den Nebenwerten gab es Verluste: Easyjet büßte 5,3 Prozent ein, da der britische Billigflieger angesichts eines Fluglotsenstreiks in Frankreich besorgt auf die bevorstehende Sommersaison blickt.