Ford-Werke in Köln: Belegschaft legt Arbeit nieder - IG Metall fordert Lösungen
Eulerpool Research Systems •12. Mai 2025
Takeaways NEW
- Die Kölner Ford-Werke sind von einem historischen Streik betroffen, da 2900 Arbeitsplätze bis Ende 2027 abgebaut werden sollen.
- Die IG Metall fordert einen Sozialtarifvertrag, und Experten sehen die Zukunft Fords in Europa aufgrund diverser Herausforderungen skeptisch.
Erstmals in ihrer fast einhundertjährigen Geschichte erleben die Kölner Ford-Werke einen Streik. Anlass ist der geplante Abbau von 2900 Arbeitsplätzen bis Ende 2027, der bei den Beschäftigten, organisiert durch die IG Metall, auf erheblichen Widerstand stößt. Die Gewerkschaft kritisiert das Management scharf und verlangt einen Sozialtarifvertrag, der den Mitarbeitern hohe Abfindungen und finanzielle Sicherheit bieten soll.
Die Situation hat sich zugespitzt, nachdem bereits Warnstreiks im Frühjahr keine Fortschritte brachten. Eine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern bei Ford zeigte mit 93,5 Prozent Zustimmung zum Streik ein klares Bild der Entschlossenheit. Betriebsratschef Benjamin Gruschka betont die Dringlichkeit einer Lösung, fordert das Management auf, die Anliegen der Belegschaft ernst zu nehmen und einen umfassenden Lösungsansatz zu entwickeln.
Die eingeschränkte Einflussnahme des deutschen Ford-Managements kompliziert die Lage zusätzlich, da es von den Entscheidungen der US-amerikanischen Konzernmutter abhängig ist. Diese hat kürzlich zugesagte finanzielle Unterstützung entzogen, was den Druck erhöht. Angesichts rückläufiger Verkaufszahlen und der schwierigen Marktsituation in Europa stellt das Kölner Werk für Ford ein erhebliches Sorgenkind dar. Trotz erheblicher Investitionen in die Elektromobilität laufen die Geschäfte schleppend und der Marktanteil schrumpft.
Branchenexperten sehen Fords Zukunft in Europa skeptisch. So sieht Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut geringe Chancen für ein künftig rentables Autogeschäft und erwägt sowohl den Verkauf des europäischen Segments als auch mögliche Partnerschaften, etwa mit Renault, als Lösungen. Ein anderer Ansatz, den Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management sieht, bestünde in erheblichen Investitionen der US-Zentrale in Europa. Der Wettbewerb, insbesondere aus China, drängt weiter auf den Markt, was die Lage Fords noch verschärft.
Für die Produktion ihrer Elektroautos in Köln ist Ford zudem auf zentrale Komponenten von Volkswagen angewiesen, was die Wertschöpfung begrenzt. Die verzögerte und halbherzige Investition in die E-Mobilität stellt für den Autobauer ein weiteres Hindernis dar, um gegenüber der Konkurrenz Boden zu gewinnen.
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