Globales Gesundheitsdilemma: Sepsis bleibt tödliche Bedrohung

Sepsis, eine lebensbedrohliche Komplikation, die aus einer Infektion resultiert, stellt weiterhin eine immense Herausforderung für das weltweite Gesundheitssystem dar. Diese Erkrankung entsteht, wenn die Immunreaktion des Körpers das eigene Gewebe und die Organe angreift, was zu multiplem Organversagen und häufig zum Tod führen kann. Besonders gefährdet sind Kinder unter einem Jahr, ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Eine aktuelle Beobachtungsstudie des Aarhus Universitätsklinikums in Dänemark, vorgestellt auf dem Europäischen Notfallmedizin-Kongress im Oktober 2024, verdeutlicht, dass die Hälfte der an Sepsis erkrankten Patienten innerhalb von zwei Jahren verstarb. Die Forscher untersuchten 2.110 Patienten mit Verdacht auf Infektionen, von denen 714 Sepsis entwickelten. Die Sterblichkeitsdaten wurden aus dänischen Registern erhoben. Dabei stellte sich heraus, dass innerhalb von zwei Jahren 51 % der Sepsis-Patienten an verschiedenen Ursachen verstarben. Hoher Alterungsgrad erwies sich als stärkster Prädiktor für die Mortalität, gefolgt von anderen bedeutenden Vorerkrankungen. Eine Krebsgeschichte verdoppelte das Risiko, während Demenz das Risiko um 90 % erhöhte. Eine der großen Herausforderungen beim Umgang mit Sepsis ist die frühzeitige und korrekte Diagnose. Diese erfordert nachvollziehbare und universell anerkennbare Diagnosekriterien. Die Definitionen der Erkrankung wurden regelmäßig angepasst, wobei die aktuelle Sepsis-3-Definition des European Society of Intensive Care Medicine die Erkennung von Organversagen als Kernkriterium betrachtet. Prognosen von GlobalData-Epidemiologen gehen davon aus, dass die Zahl der diagnostizierten Sepsisfälle in den acht wichtigsten Märkten von 2024 bis 2033 deutlich ansteigen wird. Für die langfristige Betreuung und Behandlung von Sepsis-Patienten besteht dringender Handlungsbedarf, um die hohen Sterblichkeitsraten zu senken und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.