Gummiverhandlungen in Hannover: Entscheidend für 70.000

Die Tarifverhandlungen für die rund 70.000 Beschäftigten der Kautschukindustrie stehen vor einer möglichen Entscheidung. In Hannover treffen sich heute die Verhandlungspartner: Die Gewerkschaft IGBCE und der Arbeitgeberverband ADK steigen in die dritte Runde der Verhandlungen ein. Beide Parteien betonen, dass sie eine Einigung anstreben und die Verhandlungen entscheidend sein könnten. Die Gespräche finden ab 10 Uhr in einem Hotel statt und die Dauer bleibt zunächst ungewiss. Die Kautschukbranche wird von großen Reifenherstellern wie Goodyear und Pirelli dominiert. Einen beachtlichen Anteil stellen auch Autozulieferer, gefolgt von Unternehmen wie Mapa, die Produkte wie Kondome, Schnuller, Rettungswesten und Schläuche für Krankenhäuser fertigen. Laut Gewerkschaft fordert man eine Lohnerhöhung von 6,7 Prozent sowie bessere Ausbildungsvergütungen. Darüber hinaus wird ein Vorteil für Gewerkschaftsmitglieder gewünscht, um die Schichtarbeit attraktiver zu gestalten und der Tarifvertrag schließlich zwölf Monate gelten soll. Die Arbeitgeberseite hatte ursprünglich moderate Erhöhungen bei längerer Laufzeit angeboten sowie einen möglichen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder in Aussicht gestellt. Die ersten beiden Verhandlungsrunden im Frühjahr blieben ergebnislos, doch nun hoffen beide Seiten auf einen Durchbruch. IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler betonte die Fortschritte bisher, machte aber klar, dass Arbeitgeber noch Zugeständnisse machen müssten, um eine Einigung zu erzielen. ADK-Verhandlungsführer Thomas Hofmann sieht weiter positiv in die Zukunft und setzt auf die dritte Verhandlungsrunde als Schlüssel zu einem stabilen Kompromiss.